Die 2017er Ausgabe des Formel-1-Rennens auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya wurde durch das Duell Lewis Hamilton vs. Sebastian Vettel zu einem absoluten Kracher. Am Ende durfte sich der Mercedes-Pilot über einen Triumph auf ganzer Linien freuen, der ihn auch in den Statistiken der Königsklasse weiter nach vorne brachte. Doch auch neben den Hauptdarstellern passierte in Katalonien einiges - vor allem im Heck von Fernando Alonsos McLaren Honda. Motorsport-Magazin.com hat die wichtigsten Statistiken zum Grand Prix von Spanien.

Die Topspeeds: Honda sensationell schnell

Barcelona zählt nicht zu den Topspeed-Tempeln der Formel 1, aber die über einen Kilometer lange Start- und Zielgerade erfordert auch ordentlich Power unter Haube. Die größte Überraschung beim fünften Saisonrennen war deshalb zweifelsohne Honda. Nachdem die Japaner bei den bisherigen Rennen in der Lichtschranke stets die letzten Plätze gebucht hatten, schaffte es Fernando Alonso im Rennen mit 332,6 km/h tatsächlich auf den neunten Platz. Auch Stoffel Vandoorne war mit 327,4 km/h mit dem 14. Rang nicht so weit abgeschlagen wie sonst.

Ganz vorne fand sich wie so oft ein Mercedes-Aggregat ein. Felipe Massa landete im Williams mit 339,6 km/h an der Spitze. Mit ihm platzierten Hamilton, Stroll und Ocon noch drei weitere Power Units aus Brixworth in den Top-10. Ebenfalls vier Mal vertreten war Ferrari, für die Kunden-Pilot Romain Grosjean im Haas mit 338,9 km/h den Höchstwert lieferte. Neben ihm landeten Vettel, Ericsson und Magnussen in der vorderen Tabellenhälfte.

Etwas schwach auf der Brust präsentierte sich Renault. Die Franzosen schafften es mit Daniil Kvyats im Toro Rosso aufgestellten Bestwert von 334,7 km/h lediglich mit einem Auto unter die ersten Zehn. Werkspilot Nico Hülkenberg landete mit 311,8 km/h sogar den niedrigsten Topspeed aller Piloten - abgesehen natürlich von Kimi Räikkönen und Max Verstappen, die nach der Kollision in der ersten Runde kein einziges Mal mit Rennspeed die Geschwindigkeitsmessung passierten und mit 295,7 respektive 274,5 km/h gestoppt wurden.

Die Top-10 der Topspeeds beim Grand Prix von Spanien 2017

Platz Fahrer Team Motor Geschwindigkeit
1 Felipe Massa Williams Mercedes 339,6 km/h
2 Romain Grosjean Haas Ferrari 338,9 km/h
3 Lewis Hamilton Mercedes Mercedes 338,4 km/h
4 Lance Stroll Williams Mercedes 335,0 km/h
5 Sebastian Vettel Ferrari Ferrari 334,9 km/h
6 Daniil Kvyat Toro Rosso Renault 334,7 km/h
7 Marcus Ericsson Sauber Ferrari 334,1 km/h
8 Kevin Magnussen Haas Ferrari 334,0 km/h
9 Fernando Alonso McLaren Honda 332,6 km/h
10 Esteban Ocon Force India Mercedes 331,4 km/h

DHL Fastest Pitstop Award: Wieder nicht Williams

Ouch, das sieht übel aus für Williams. Zum zweiten Mal in Folge konnten die Boxenstopp-Könige aus Grove nicht die schnellste Zeit abliefern. Stattdessen schnappte sich die Mercedes-Crew mit 2,39 Sekunden beim Reifenwechsel an Lewis Hamiltons #44 den DHL Fastest Pitstop Award beim Grand Prix von Spanien. Dahinter landete Red Bull mit 2,45 Sekunden auf dem zweiten Rang, gefolgt vom Schwesterteam Toro Rosso mit 2,61 Sekunden. Erst dahinter folge Williams mit 2,73 Sekunden.

DHL Fastest Pit Stop Award: Spanien GP: (00:26 Min.)

Mit 2,78 Sekunden beim schnellsten Boxenstopp von Sebastian Vettel gehörte Ferrari zwar noch zu den sechs Teams, die unter der 3-Sekunden-Marke blieben, war jedoch eine ganze Ecke langsamer als Erzrivale Mercedes. Länger als drei Sekunden dauerte es bei Force India, Renault, McLaren und Sauber. Die Schweizer brauchten mit 3,44 Sekunden für den Reifenwechsel an Marcus Ericssons Boliden am längsten.

Die schnellsten Boxenstopps der Teams in Spanien

Platz Team Fahrer Zeit (in Sekunden)
1 Mercedes Lewis Hamilton 2,39
2 Red Bull Daniel Ricciardo 2,45
3 Toro Rosso Carlos Sainz 2,61
4 Williams Lance Stroll 2,73
5 Ferrari Sebastian Vettel 2,78
6 Haas Romain Grosjean 2,79
7 Force India Esteban Ocon 3,01
8 Renault Jolyon Palmer 3,03
9 McLaren Stoffel Vandoorne 3,16
10 Sauber Marcus Ericsson 3,44

DHL Fastest Lap Award: Eine wahrhaftig schnellste Runde

Der schnellsten Runde beim Großen Preis von Spanien gebührt ausnahmsweise auch einmal der Titel als solche. Denn statt einem Daniil Kvyat brannte Lewis Hamilton am Rennsonntag mit 1:23.593 Minuten die Bestzeit in den Asphalt - und das tat er nicht ohne Grund. Dass er seine Zeit in der 64. Runde fuhr, ist der Beweis dafür, dass er bis zum Zielstrich auf der Flucht vor Sebastian Vettel war und alles geben musste. Der Ferrari-Pilot legte mit 1:23.674 Minuten seinerseits die zweitschnellste Runde des Rennens hin. Die beiden schnellsten Piloten fahren die schnellsten Rennrunden. Ein selten gewordenes Bild in der Formel 1.

DHL Fastest Lap Award: Hamiltons Spanien-Coup: (01:47 Min.)

Ebenfalls schnell unterwegs war Fernando Alonso. Nachdem der Spanier im Startgetümmel sämtliche Chancen auf Punkte verloren hatte, ging er auf frischen Reifen am Rennende zumindest noch einmal auf die Jagd nach schnellen Rundenzeiten. Mit 1:23.894 Minuten rangierte er auf dem vierten Platz im Zeitentableau. Dafür ging aber auch die langsamste Runde des Rennens an McLaren. Alonsos Teamkollege Stoffel Vandoorne umrundete den Circuit de Barcelona-Catalunya an einem für ihn rabenschwarzen Tag ganze 3,961 Sekunden langsamer als Hamilton.

Die Top-10 der schnellsten Rundenzeiten in Spanien

Platz Fahrer Team Rundenzeit
1 Lewis Hamilton Mercedes 1:23.593
2 Sebastian Vettel Ferrari 1:23.674
3 Daniel Ricciardo Red Bull 1:23.686
4 Fernando Alonso McLaren 1:23.894
5 Valtteri Bottas Mercedes 1:24.696
6 Jolyon Palmer Renault 1:24.843
7 Sergio Perez Force India 1:25.755
8 Daniil Kvyat Toro Rosso 1:25.976
9 Carlos Sainz Toro Rosso 1:26.186
10 Marcus Ericsson Sauber 1:26,213

Die 3 Top-Facts zum Rennen

1. - Hattrick-Hamiton: Lewis Hamiltons Barcelona-Erfolg mutet auf dem Papier wie eine absolute Gala-Vorstellung an. Dabei war es in der Realität denkbar knapp. Im Rennen brachte ihn die richtige Strategie an Rivale Sebastian Vettel vorbei und am Vortag war es lediglich ein halbes Zehntel, das ihm vor dem Ferrari-Piloten die Pole Position sicherte. Auch seine schnellste Rennrunde war lediglich 81 Tausendstel schneller als die von Vettel. Mit diesen drei haarscharf gegen den Konkurrenten errungenen Erfolgen sicherte sich Hamilton den zwölften Hattrick seiner Formel-1-Karriere. In der ewigen Bestenliste zog er damit an Legende Jim Clark vorbei und liegt nun hinter Michael Schumacher auf Rang zwei. Der Rekordweltmeister hat mit 22 Hattricks jedoch einen komfortablen Vorsprung.

Top-10: Die meisten Hattricks in der Formel 1

Platz Fahrer Hattricks
1 Michael Schumacher 22
2 Lewis Hamilton 12
3 Jim Clark 11
4 Juan Manuel Fangio 9
5 Alain Prost 8
6 Sebastian Vettel 8
7 Alberto Ascari 7
8 Ayrton Senna 7
9 Nigel Mansell 5
10 Damon Hill 5

2. - 250. Pole für Großbritannien: Lewis Hamiltons Pole Position für den Großen Preis von Spanien war nicht nur die 64 in seiner Karriere, womit er nur noch eine Pole hinter Legende Ayrton Senna liegt - es war auch die 250. Qualifying-Bestzeit für einen Fahrer aus Großbritannien. In der ewigen Statistik liegen die Briten damit satte 94 Poles vor dem ersten Verfolger Deutschland. Für seine Nation ist Hamilton mit Abstand der erfolgreichste Pilot, gefolgt von Jim Clark mit 33 Poles. Für Deutschland hält Michael Schumacher mit 68 Starts von Platz eins die Fahne hoch, hinter ihm liegt Sebastian Vettel mit 47.

Die Pole-Position-Top-10 nach Ländern

Platz Land Pole Positions
1 Großbritannien 250
2 Deutschland 156
3 Brasilien 126
4 Frankreich 79
5 Finnland 49
6 Italien 48
7 Österreich 46
8 USA 39
9 Argentinien 38
10 Australien 33

3. - Barcelona-Fluch gebrochen: In den vergangenen zehn Jahren gab es auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya sage und schreibe in jeder Saison einen anderen Sieger. Mit seinem zweiten Sieg nach 2014 schaffte Hamilton es nun, dieser Serie ein Ende zu setzen. Neben Kimi Räikkönen und Fernando Alonso ist er nun der einzige aktive Pilot, der beim Großen Preis von Spanien schon zwei Mal triumphieren konnte. Felipe Massa, Sebastian Vettel und Max Verstappen kommen auf jeweils einen Sieg. An den Rekordhalter auf dem Kurs in Katalonien kommt aber lange noch keiner dieser Kandidaten heran. Michael Schumacher stand dort unglaubliche sechs Mal ganz oben auf dem Podium.

Jahr Fahrer Team
2017 Lewis Hamilton Mercedes
2016 Max Verstappen Red Bull
2015 Nico Rosberg Mercedes
2014 Lewis Hamilton Mercedes
2013 Fernando Alonso Ferrari
2012 Pastor Maldonado Williams
2011 Sebastian Vettel Red Bull
2010 Mark Webber Red Bull
2009 Jenson Button Brawn
2008 Kimi Räikkönen Ferrari