Lewis Hamilton konterte in China den Auftaktsieg von Ferrari-Pilot Sebastian Vettel - und lieferte dabei das dritte perfekte Rennwochenende seiner Formel-1-Laufbahn ab. Hinter dem Spitzenduo landete Red Bull-Pilot Max Verstappen nach einer beeindruckenden Aufholjagd auf einem für das Team statistisch wertvollen Podestplatz. Motorsport-Magazin.com hat die wichtigsten Statistiken zum Rennen im Reich der Mitte.

Die Topspeeds: Mercedes spitze, Honda chancenlos

Mit der 1.170 Meter langen Geraden vor Kurve 14 erwartete die Formel-1-Piloten in China eines der längsten Vollgas-Stücke der Saison - und schon war Mercedes bei den Topspeeds wieder obenauf. Nachdem in Australien noch Daniil Kvyat im Renault-befeuerten Toro Rosso noch die Statistik anführte, fanden sich in Shanghai zwei der in Brixworth gebauten Power Units an der Spitze. Felipe Massa legte im Williams mit 336,4 km/h den Bestwert hin. Hinter dem Mercedes-Kunden folgte mit 336,6 km/h der Werksbolide von Valtteri Bottas. Zu den beiden gesellte sich an vierter Stelle mit Esteban Ocon nur noch ein weiteres Mercedes-Aggregat in die Top-10.

Der dritthöchste Wert ging an Sebastian Vettel, der mit 335,1 km/h der flotteste Ferrari im Feld war. Neben ihm waren mit Stallgefährte Kimi Räikkönen sowie den Haas-Teamkollegen Romain Grosjean und Kevin Magnussen noch drei weitere der italienischen Power Units in der ersten Hälfte der Statistik zu finden. Unter dem Strich war Maranello mit vier Aggregaten dafür aber am stärksten in den Top-10 vertreten.

Für Renault hielten die Red Bulls sowie Werkspilot Jolyon Palmer die Fahne hoch. Die Franzosen landeten allerdings auf den letzten drei Positionen der vorderen Tabellenhälfte. Den Bestwert erzielte dabei Max Verstappen mit 330,3 km/h. Weit abgeschlagen war wieder einmal Honda: Mit 317,5 km/h für Stoffel Vandoorne und 309,0 km/h für Fernando Alonso waren die japanischen Power Units fern ab der Top-10 unterwegs.

Die Top-10 der Topspeeds beim Grand Prix von China 2017

Platz Fahrer Team Motor Geschwindigkeit
1 Felipe Massa Williams Mercedes 336,4 km/h
2 Valtteri Bottas Mercedes Mercedes 336,0 km/h
3 Sebastian Vettel Ferrari Ferrari 335,1 km/h
4 Esteban Ocon Force India Mercedes 332,7 km/h
5 Kimi Räikkönen Ferrari Ferrari 332,7 km/h
6 Romain Grosjean Haas Ferrari 332,5 km/h
7 Kevin Magnussen Haas Ferrari 331,6 km/h
8 Max Verstappen Red Bull Renault 330,3 km/h
9 Daniel Ricciardo Red Bull Renault 329,6 km/h
10 Jolyon Palmer Renault Renault 328,0 km/h

DHL Fastest Pitstop Award: Williams-Crew schlägt wieder zu

Das Boxenstopp-Monster hat wieder zugeschlagen: Nachdem Williams die Saison 2016 in der Boxengasse dominiert und auch beim Saisonauftakt in Melbourne wieder Weltklasse war, haben die Mechaniker aus Grove auch in Shanghai keinen Zweifel an ihrer Übermacht aufkommen lassen. Mit 2,52 Sekunden wurde Felipe Massa in China am schnellsten abgefertigt. Generell zeigte der Shanghai International Circuit mit seiner als Schneckenkurve berüchtigten Kurve 1 aber auch Schnecken-Boxenstopps.

Mit Williams, Ferrari, Red Bull, Toro Rosso und Force India blieben lediglich fünf der insgesamt sechs Teams beim Reifenwechsel unter drei Sekunden. Selbst Rennsieger Lewis Hamilton wurde von seiner Mercedes-Crew nur in 3,25 Sekunden abgefertigt. McLaren und Sauber hätten mit 4,01 respektive 5,18 Sekunden fast noch Zeit zum Nachtanken gehabt. Dazu muss jedoch erwähnt werden, dass viele der Boxenstopps während Gelbphasen und bei jeder Menge Verkehr in der Boxenstraße durchgeführt wurden, wodurch die Mechaniker nicht immer die besten Arbeitsbedingungen hatten.

Die schnellsten Boxenstopps der Teams in China

Platz Team Fahrer Zeit (in Sekunden)
1 Williams Felipe Massa 2,52
2 Ferrari Sebastian Vettel 2,55
3 Red Bull Daniel Ricciardo 2,60
4 Toro Rosso Carlos Sainz 2,79
5 Force India Esteban Ocon 2,97
6 Haas Kevin Magnussen 3,10
7 Mercedes Lewis Hamilton 3,25
8 Renault Nico Hülkenberg 3,29
9 McLaren Stoffel Vandoorne 4,01
10 Sauber Antonio Giovinazzi 5,18

DHL Fastest Lap Award: Hamilton hängt Vettel ab

Lewis Hamilton war über weite Strecken allein auf weiter Flur. Der Mercedes-Pilot profitierte von dem Luxus, dass sein ärgster Rivale Sebastian Vettel hinter Kimi Räikkönen und Daniel Ricciardo festhing. Danach musste er den Vorsprung von über zehn Sekunden nur noch verwalten. Vettel jedoch verwaltete nicht, was Hamilton hin und wieder zum einen oder anderen Zwischenspurt veranlasste - bei dem er in 1:35.378 Minuten in Umlauf 44 die schnellste Rennrunde hinlegte. Es war die 32. in seiner Karriere.

Vettels brannte seine persönlich schnellste Zeit vier Runden vorher in den Asphalt und war dabei lediglich 45 Tausendstel langsamer als der Brite. Überraschend schnell unterwegs waren Felipe Massa und Sergio Perez, die sich hinter Mercedes und Ferrari und noch vor dem Red-Bull-Duo die Plätze fünf und sechs im Ranking der schnellsten Rennrunden sicherten. Enttäuschend lief es auch hier für McLaren: Stoffel Vandoorne fuhr in 1:41.460 Minuten die langsamste Runde des Rennens.

Die Top-10 der schnellsten Rundenzeiten in China

Platz Fahrer Team Rundenzeit
1 Lewis Hamilton Mercedes 1:35.378
2 Sebastian Vettel Ferrari 1:35.423
3 Valtteri Bottas Mercedes 1:35.849
4 Kimi Räikkönen Ferrari 1:36.003
5 Felipe Massa Williams 1:36.511
6 Sergio Perez Force India 1:36.531
7 Max Verstappen Red Bull 1:36.722
8 Daniel Ricciardo Red Bull 1:36.791
9 Esteban Ocon Force India 1:37.036
10 Carlos Sainz Toro Rosso 1:37.398

Die 3 Top-Facts zum Rennen

1. - Dritter Grand Slam für Hamilton: Der große Preis von China 2017 war nicht nur Lewis Hamiltons 54. Rennsieg in der Königsklasse: Der Mercedes-Pilot legte auf dem Shanghai International Circuit den dritten Grand Slam seiner Formel-1-Karriere hin. Hamilton schnappte sich am Samstag die Pole Position und fuhr am Sonntag einen lupenreinen Start-Ziel-Sieg inklusive schnellster Rennrunde ein. In der ewigen Bestenliste liegt er nun gleichauf mit Nelson Piquet auf dem achten Platz. Den Highscore hält immer noch die schottische F1-Legende Jim Clark mit insgesamt acht Grand Slams.

Die Top-10 der Formel-1-Grand Slammer

Platz Fahrer Grand Slams
1 Jim Clark 8
2 Alberto Ascari 5
3 Michael Schumacher 5
4 Jackie Stewart 4
5 Ayrton Senna 4
6 Nigel Mansell 4
7 Sebastian Vettel 4
8 Nelson Piquet 3
9 Lewis Hamilton 3
10 Juan Manuel Fangio 2

2. - 150. Silberpfeil-Start: Mit Lewis Hamilton durfte sich auch sein Team in Shanghai über einen besonderen Sieg freuen. Für die Mercedes-Silberpfeile war der Große Preis von China 2017 der 150. Start ihrer Geschichte in der Königsklasse. Der Triumph ihres Star-Piloten versüßte das Jubiläum mit dem 65. Grand-Prix-Sieg des Rennstalls. In der ewigen Statistik ist Mercedes damit aber noch weit weg von den Urgesteinen des Sports. Allen voran Ferrari mit 931 Rennteilnahmen in der Formel 1, gefolgt von McLaren mit 803 und Williams mit 672 Starts.

Die Top-10 der dienstältesten F1-Teams

Platz Team Starts
1 Ferrari 931
2 McLaren 803
3 Williams 672
4 Lotus 606
5 Tyrrell 430
6 Brabham 394
7 Minardi 340
8 Sauber 334
9 Ligier 326
10 Renault 323

3. - 100. Podium für Red Bull: Seit 2005 ist Red Bull mittlerweile Teil der Formel 1. Das Traditionsteam aus der Dose ist bereits seit drei Jahren auf der Jagd nach dem nächsten WM-Titel, doch 2017 scheint die Konkurrenz bisher noch eine Nasenlänge voraus zu sein. Dank Max Verstappens grandioser Aufholjagd vom 16. Startplatz konnten die Bullen von Konzernchef Dietrich Mateschitz aber zumindest etwas Kosmetik in Sachen Statistik betreiben. Mit dem dritten Platz sorgte der niederländische Shooting Star zum 100. Mal dafür, dass ein Red-Bull-Pilot das Podest erklimmen durfte.

Red Bulls Edelmetall-Sammler

Platz Fahrer Siege 2. Plätze 3. Plätze Podestplätze
1 Sebastian Vettel 38 14 13 65
2 Mark Webber 9 16 16 41
3 Daniel Ricciardo 4 5 9 18
4 Max Verstappen 1 4 3 8
5 Daniil Kvyat 0 1 1 2
6 David Coulthard 0 0 2 2

Die Zahlen & Fakten des China GP: (00:50 Min.)