Interlagos war bereits im letzten Jahr eines der Saisonhighlights von McLaren. Allerdings nicht wegen eines guten Ergebnisses, sondern, weil Fernando Alonso und Jenson Button viel Spaß hatten und die Social-Media-Kanäle des Teams füllten. In diesem Jahr begann das Wochenende des Brasilien GP 2016 wieder enttäuschend. Es fehlte Pace und Zuverlässigkeit. Erneut war Fernando Alonso dazu verdonnert, einen Teil einer der Sessions im Klappstuhl zu verbringen. Statt sich aber zu sonnen, versuchte sich der Spanier wieder als Kameramann.
Derweil schaffte es sein Teamkollege Jenson Button im zweiten Training nicht nur in die Top-Ten, sondern konnte auch noch einige Runden mit der Rennvorbereitung verbringen. Allerdings hält Alonso diese für den Rennsonntag unwichtig: "Als die Runden gefahren wurden, hatte die Strecke über 50 Grad und morgen wird es ganz anders. Wir erwarten sogar Regen, daher werden die ganzen Runden kein großer Vorteil sein."
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Fahrer | FP1 | Bestzeit | Runden | FP2 | Bestzeit | Runden |
Fernando Alonso | P14 | 1:14.296 | 26 | P11 | 1:13.572 | 18 |
Jenson Button | P13 | 1:14.252 | 27 | P10 | 1:13.299 | 42 |
In der Qualifikation zum 20. Rennen der Formel-1-Saison 2016 lief es dann genau umgekehrt. Button kämpfte mit der Balance seines Autos. "Irgendwas stimmt da nicht. Es gibt keinen Grund, warum sich das Auto so anfühlen sollte. Wir haben keine Pace und das ist frustrierend", ärgerte sich Jenson Button, der bereits im ersten Qualifikationsabschnitt mit der 17. Position die Segel streichen musste.
Sein spanischer Teamkollege hingegen fuhr eine satte halbe Sekunde schneller und zog damit nicht nur ins Q2 ein, sondern schob sich mit einer weiteren Zeitverbesserung sogar in den letzten Abschnitt. Auf Position sieben war er sogar besser platziert als beide Williams-Piloten. Am Ende reichte es dann aber nur zu Startplatz zehn, weil die Konkurrenz einfach noch mehr nachlegen konnte.
Dabei hatten Alonso nach dem ersten Abschnitt noch Sorgen geplagt. "Im dritten Training sah es nicht gut aus, da fehlte uns die Pace und als Jenson im Q1 ausschied, dachte ich, dass dies einfach nicht unser Samstag sein könnte", so Alonso. Doch dann konnte der zweimalige Weltmeister doch noch das Maximum aus dem Auto holen und ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielen.
Fahrer | Q1 | Bestzeit | Q2 | Bestzeit | Q3 | Bestzeit |
Fernando Alonso | P11 | 1:12.700 | P7 | 1:12.312 | P10 | 1:12.266 |
Jenson Button | P17 | 1:13.276 | - | - | - | - |
"Wir wissen, dass es schwierig ist, Q3 zu erreichen, aber heute hatten wir die Chance, weil Williams geschwächelt hat", sagte Alonso. Allerdings ist das Rennen wieder ein ganz anderer Punkt. "Sie sind eine große Gefahr für uns, denn sie waren das ganze Wochenende stark. Die kühleren Temperaturen schienen unserem Auto heute einfach besser zu liegen."
Wetter als entscheidender Faktor
Für den Ausgang des Brasilien GP ist das Wetter ein entscheidender Faktor. Bleibt es trocken, kann Williams im Rennen die eigentliche Stärke wieder ausspielen. Dann dürfte es schwierig werden, zumal auch die Zuverlässigkeit bei voller Belastung der Boliden eine große Rolle spielt und die sorgte bei McLaren sowohl im zweiten als auch im dritten Training bereits für Probleme.
Regen hingegen kommt McLaren gleich doppelt entgegen. Nicht nur, dass das Team bei nassen Bedingungen typischerweise besser zurecht kommt, Williams kämpft im Regen auch gleichzeitig mit der eigenen Performance. Für die Nässe ist der Bolide des Teams aus Grove einfach nicht gemacht.
Alonsos Prognose für das Rennen ist also abhängig vom Wetter. Bleibt es trocken, wird der Kampf um Punkte schwierig. Öffnet sich der Himmel, ist einiges möglich. "Wenn es regnet, können wir die Williams schlagen. Manchmal braucht man ein wenig Glück, um gute Punkte zu sammeln", fasst der spanische F1-Pilot zusammen.