Mit Spa und Monza besucht die Formel 1 zum Abschied aus Europa zwei der absoluten Highspeed-Strecken im Kalender. Genau das machte Romain Grosjean zuletzt allerdings große Probleme, denn in Spa fehlte dem Haas-Piloten der Speed auf den Geraden. Der Franzose wurde am Ende der Kemmel-Geraden mit nur 345,5 km/h geblitzt und war damit mehr als 12 km/h langsamer als Sergio Perez, der schnellste Mann im Feld, und folglich nicht wirklich konkurrenzfähig.

Haas kommt mit neuem Heckflügel nach MonzaFoto: Sutton

"Es wurde über das Wochenende immer schlimmer", klagt Grosjean im Vorfeld des Italien GP. Deshalb entschied sich Haas zu einem radikalen Schritt und tritt in Monza mit neuem Unterboden, neuem Heckflügel und neuem Motor an und kommt somit in den Genuss der letzten Ausbaustufe der Ferrari-Power-Unit. "Hoffentlich funktioniert es", blickt Grosjean voraus. "Wir hätten in Spa definitiv Sechster oder Siebter werden können." Tatsächlich stand am Ende aber nur Platz 13 und damit keine Punkte zu Buche.

Die Top-10 der Topspeeds beim Grand Prix von Belgien 2016

Platz Fahrer Team Motor Geschwindigkeit
1 Sergio Perez Force India Mercedes 358,2 km/h
2 Sebastian Vettel Ferrari Ferrari 356,4 km/h
3 Kimi Räikkönen Ferrari Ferrari 355,9 km/h
4 Valtteri Bottas Williams Mercedes 353,9 km/h
5 Esteban Gutierrez Haas Ferrari 351,1 km/h
6 Lewis Hamilton Mercedes Mercedes 349,6 km/h
7 Kevin Magnussen Renault Renault 347,3 km/h
8 Max Verstappen Red Bull TAG Heuer 347,3 km/h
9 Fernando Alonso McLaren Honda 346,7 km/h
10 Romain Grosjean Haas Ferrari 345,5 km/h

Grosjean bekennt sich zu Haas

Unabhängig davon, wie Haas sich beim letzten Rennen auf europäischem Boden schlägt, geht Grosjean davon aus, auch nächstes Jahr für das US-Team an den Start zu gehen. "Ich bin sehr zuversichtlich", betont der gebürtige Genfer hinsichtlich der noch ausstehenden Vertragsverlängerung und scherzt: "Ich muss nur meinen amerikanischen Akzent noch ein wenig verbessern."

Mit 28 Punkten auf dem Konto steht Haas für einen Neuling ja auch tatsächlich ziemlich gut da und tritt wesentlich besser als etablierte Teams wie Sauber auf. Das freut Grosjean naturgemäß, auch, weil die starken Ergebnisse nicht ohne positive Folgen bleiben. "Es sind immer mehr Leute involviert, weil sie sehen, dass Haas einen guten Job macht und sie Teil davon sein wollen", registriert er immer größeres Interesse am Team.

Wie bei allen anderen Rennställen, sind die Planungen für 2017, wenn das neue Reglement in Kraft tritt, bereits weit fortgeschritten. Haas hat sich dabei ein ganz klares Ziel gesetzt. "Wir wollen an der Spitze des Mittelfelds sein, momentan sind wir eher am Ende", betont Grosjean, der sich ganz klar zum Team bekennt. "Der Plan war nicht, nur für ein Jahr dabei zu sein, sondern bei einem Projekt muss man länger dabei sein und sicherstellen, dass sich die Dinge richtig entwickeln."