Der Grand Prix von Großbritannien in Silverstone sorgte für jede Menge Gesprächsstoff. Wir haben die wichtigsten Zahlen und Fakten des zehnten Saisonlaufs auf dem britischen Traditionskurs.

Die Topspeeds: Ferrari nur geradeaus schnell

Bei den Topspeeds in Silverstone fällt vor allem eines sofort auf: Unter den Top-10 finden sich vier von Ferrari-Motoren befeuerte Autos wieder - drei davon sogar unter den schnellsten Vier. Die Bestmarken für die Motorenschmiede aus Maranello halten immer noch die Werksautos von Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen mit 333,9 respektive 331,7 km/h. Mit Esteban Gutierrez' Haas und Felipe Nasrs Sauber schafften es aber sogar die schwächeren der Ferrari-Kundenteams in der Statistik weit nach vorne.

Aus den guten Topspeed-Werten konnte Ferrari kein Kapital schlagenFoto: Sutton

Die Erfolgserlebnisse beim Grand Prix von Großbritannien beschränken sich für Ferrari aber auf die Höchstgeschwindigkeit, denn das Werksteam fuhr sein in dieser Saison bis dato schlechtestes Ergebnis sein, während Haas und Sauber leer ausgingen. Toro Rosso konnte mit Punkten für die Plätze acht und zehn als einziges Team mit Ferrari-Power seinen Ansprüchen gerecht werden.

Die Bestmarke in Sachen Topspeeds sicherte sich wie so oft in dieser Saison Mercedes: Nico Rosberg wurde mit 334,2 km/h gemessen. Teamkollege Lewis Hamilton, der das ganze Rennen über alleine auf weiter Flur war und keinen Windschatten hatte, reihte sich mit 321,8 km/h auf Rang elf ein.

Die Top-10 der Topspeeds beim Grand Prix von Großbritannien 2016

Platz Fahrer Team Motor Geschwindigkeit
1 Nico Rosberg Mercedes Mercedes 334,2 km/h
2 Sebastian Vettel Ferrari Ferrari 333,9 km/h
3 Esteban Gutierrez Haas Ferrari 332,8 km/h
4 Kimi Räikkönen Ferrari Ferrari 331,7 km/h
5 Valtteri Bottas Williams Mercedes 331,1 km/h
6 Fernando Alonso McLaren Honda 328,3 km/h
7 Felipe Nasr Sauber Ferrari 326,9 km/h
8 Kevin Magnussen Renault Renault 326,8 km/h
9 Felipe Massa Williams Mercedes 325,5 km/h
10 Daniel Ricciardo Red Bull Renault 322,5 km/h

Die Boxenstopps: Williams floppt

Williams war in Silverstone neben der SpurFoto: Sutton

Seit Saisonbeginn und damit für ganze neun Rennen in Folge legte die Williams-Crew jeweils den schnellsten Boxenstopp hin. Beim Heimrennen fand die beeindruckende Serie des britischen Traditionsrennstalls jedoch sein Ende. Die 2,53 Sekunden bei Felipe Massas erstem Boxenstopp reichten nicht an die bisher in dieser Saison gezeigten Zeiten heran. Der bis Silverstone langsamste Stopp von Williams wurde in Monaco mit 2,43 Sekunden gemessen.

Mit 2,53 Sekunden für Massa und 2,57 Sekunden für Teamkollege Valtteri Bottas belegt Williams beim Grand Prix von Großbritannien die Ränge vier und sechs in Sachen Boxenstopps. Schneller waren nur Mercedes, Force India und McLaren. Die Weltmeister fertigten Lewis Hamilton in 2,33 Sekunden ab und legten damit den Bestwert an diesem Tag hin. Der zweitschnellste Stopp ging mit 2,41 Sekunden an Sergio Perez' Force-India-Crew.

Die schnellsten Boxenstopps der Teams in Silverstone

Platz Team Fahrer Zeit
1 Mercedes Lewis Hamilton 2,33 Sekunden
2 Force India Sergio Perez 2,41 Sekunden
3 McLaren Jenson Button 2,49 Sekunden
4 Williams Felipe Massa 2,53 Sekunden
5 Renault Kevin Magnussen 2,58 Sekunden
6 Ferrari Sebastian Vettel 2,74 Sekunden
7 Red Bull Max Verstappen 2,88 Sekunden
8 Manor Rio Haryanto 3,01 Sekunden
9 Toro Rosso Carlos Sainz 3,10 Sekunden
10 Haas Esteban Gutierrez 3,19 Sekunden
11 Sauber Felipe Nasr 3,36 Sekunden

Die 3 Top-Facts zum Rennen

Mansell gewann sein Heimrennen vier MalFoto: Sutton

1. - Lewis zieht mit Mansell gleich: Der Erfolg beim 67. Grand Prix von Großbritannien war für Lewis Hamilton der vierte Heimsieg. Mit Siegen in den Jahren 2008 und 2014-2016, hat Hamilton nun genauso viele Triumphe auf heimischem Boden eingefahren wie das britische F1-Idol Nigel Mansell. In Silverstone hat Hamilton jedoch einen Sieg mehr auf dem Konto als Mansell, der einen seiner Heimsiege in Brands Hatch einfuhr. Zwei Fahrer gibt es allerdings, die in Großbritannien noch häufiger erfolgreich waren: Jim Clark und Alain Prost gewannen jeweils fünf Mal.

Die Top-5 der Großbritannien-GP-Sieger

Siege Jahre Starts Quote
Jim Clark 5 1962-1965, 1967 9 55,55 %
Alain Prost 5 1983, 1985, 1989, 1990, 1993 13 38,46 %
Nigel Mansell 4 1986, 1987, 1991, 1992 12 33,33 %
Lewis Hamilton 4 2008, 2014-2016 10 40 %
Jack Brabham 3 1959, 1960, 1966 14 21,42 %

Jos Verstappen fuhr ein Mal weniger aufs Podium als Sohn MaxFoto: Sutton

2. - Max überflügelt Jos: Max Verstappen fuhr in Silverstone sein sechstes Rennen für Red Bull und landete dabei zum dritten Mal auf dem Podium. Aus dem ursprünglichen dritten Rang wurde nach der 10-Sekunden-Strafe für Nico Rosberg erneut Platz zwei. Der 18-Jährige toppte damit ganz nebenbei auch die Podiums-Bestmarke seines mittlerweile 44-jährigen Vaters: Jos Verstappen fuhr 1994 als Teamkollege von Michael Schumacher bei Benetton in Ungarn und Belgien jeweils als Dritter aufs Treppchen. Max ist somit schon jetzt in allen Statistiken der erfolgreichste Niederländer in der Geschichte der Formel 1.

Die Top-5 der Niederländer in der Formel 1

Starts Punkte Podestplätze Siege Bestes Rennergebnis Beste Startposition
Jos Verstappen 106 17 2 0 3 6
Christijan Albers 46 4 0 0 5 13
Max Verstappen 29 139 3 1 1 3
Carel Godin de Beaufort 28 4 0 0 6 8
Gijs van lennep 8 2 0 0 6 20

Rekordstarter für Ferrari bleibt mit 179 Einsätzen Michael SchumacherFoto: Sutton

3. - Kimis 100. Rennen für Ferrari: Kimi Räikkönen befindet sich 2016 in seiner insgesamt sechsten Saison für Ferrari. Nach der erfolgreichen Ära zwischen 2007 und 2009 inklusive dem Titelgewinn, befindet sich der Finne seit 2014 in seiner zweiten Ehe mit dem Traditionsrennstall aus Maranello. In Silverstone fuhr Räikkönen seinen 100. Grand Prix für Ferrari. Damit liegt der 36-Jährige nur noch knapp hinter Rubens Barrichello, der in seiner Ferrari-Zeit zwischen 2000 und 2005 auf 102 Rennstarts kam. Auf Platz zwei liegt Felipe Massa mit 139 Starts im Zeitraum 2006-2013. Die meisten Rennen mit Ferrari hat nach wie vor Michael Schumacher auf dem Konto: Für fünf Weltmeistertitel und 72 Siege ging der deutsche Rekordweltmeister 179 Mal für Ferrari ins Rennen.

Die Top-10 der Fahrer mit den meisten Starts für Ferrari

Starts Punkte Podestplätze Siege Pole Positions WM-Titel
Michael Schumacher 179 1066 116 72 58 5
Felipe Massa 139 789 36 11 15 0
Rubens Barrichello 102 412 55 9 11 0
Kimi Räikkönen 100 544 33 9 5 1
Gerhard Berger 96 182 24 5 7 0
Fernando Alonso 96 1190 44 11 4 0
Michele Alboreto 80 138,5 19 3 2 0
Jean Alesi 79 121 16 1 0 0
Clay Regazzoni 73 169 23 4 4 0
Gilles Villeneuve 66 107 13 6 2 0