Ein erfolgreicher Trainingstag geht in China für Ferrari zu Ende: Rot vor Silber, das gab es seit dem Mexiko Grand Prix nicht mehr. Sebastian Vettel ist zufrieden, aber noch nicht euphorisch. Der Ferrari-Pilot setzte in der Nachmittagssession die zweitbeste Zeit hinter Teamkollege Kimi Räikkönen.

Ferrari und Mercedes im Duell um die Bestzeit

"Wir haben noch Luft nach oben", gibt sich Vettel am Freitagnachmittag gewohnt ambitioniert. "Ich glaube, wir kamen die eine schnelle Runde ganz gut zurecht." In 1:37.005 Minuten war der Deutsche am Nachmittag zwar knapp ein Zehntel langsamer als Räikkönen, dafür aber auch ein Zehntel schneller als Nico Rosberg. Lewis Hamilton sicherte sich unterdessen Rang vier.

Ein Farbwechsel - denn im ersten freien Training setzten die Silberpfeile, Rosberg vor Hamilton, die Bestzeit. Vettel fehlten mit einer Zeit von 1:38.665 Minuten am Vormittag mehr als sechs Zehntel auf Rosberg, Kimi reihte sich auf Platz fünf ein.

Ein eigentlich erfolgreicher Tag, der für Vettel aber noch nicht zur Euphorie führt. "Wir müssen uns ein bisschen steigern", lautet die Devise des ehrgeizigen Piloten. Auch Teamchef Maurizio Arrivabene stimmt dem zu. "Es war ein guter Freitag, kein schlechter, aber leider bekommen wir dafür weder eine gute Position noch Punkte in der Meisterschaft. Es war ein guter Anfang, aber das Wochenende ist noch lang."

Vettel reihte sich im ersten Training in China auf Rang drei einFoto: Sutton

Die Ferrari-Balance verbessern

Nach seinem Motorschaden beim zweiten Saisonlauf in Bahrain will der 28-Jährige in Shanghai, inklusive neuer Power Unit, endlich wieder angreifen. Deshalb bleibt Vettel am Freitag noch am Boden. "Eine gute Runde wie heute ist gut fürs Qualifying, für das Rennen aber brauchst du idealerweise viele gute Runden, das ist unser Hauptfokus", erklärt der Ferrari-Pilot.

Potenzial sieht er vor allem noch in der Balance des SF16-H. "Die ist noch nicht ganz so wie wir sie haben wollen, das Gefühl im Auto war okay, aber okay ist nicht gut. Da müssen wir noch ein bisschen tüfteln."

Unterstützung von Ferrari-Spitze

Marchionne drückt in China die DaumenFoto: Sutton

Der Fokus liegt bei Vettel nun erstmal am Qualifying. "Die Pole Position ist immer unser Ziel, aber wir wissen ja noch nicht was die anderen tun. Ich denke aber, wir werden etwas näher dran sein", ist Vettel optimistisch.

Unterstützt werden Vettel und Räikkönen beim Großen Preis von China von ganz oben. Ferrari-Präsident Sergio Marchionne ist angereist um seine Schützlinge anzufeuern. "Es ist schön, dass er da ist, sich für uns interessiert und uns unterstützt", freut sich der Deutsche. "Druck macht das keinen, den bauen wir uns nämlich schon selbst auf", erklärt Vettel und verrät: "Druck ist aber auch gut, er motiviert und lässt uns das Beste herausholen."