Bevor die Formel 1 am 20. März wieder die Motoren aufheulen lässt, erwartet die Königsklasse noch einiges an Organisationsstress. Immerhin zählt der Rennkalender diesmal 21 Rennen. Von Mitte März bis Ende November sind die Piloten in diesem Jahr unterwegs.

Motorsport-Magazin hat sich deshalb den Terminkalender etwas genauer angesehen: Wie viele Stunden werden die Rennfahrer im Flugzeug sitzen? Wie viele Kilometer dabei zurücklegen? Und welche Weltmetropolen stehen eigentlich auf der Agenda?

Grand Prix Distanz zur Rennstrecke Flugstunden Reisedauer
Australien GP 16.431,53km 20,5h Di-Mo
Bahrain GP 4.337,58km 5,5h Di-Mo
China GP 9.338,38km 11,5h Di-Mo
Russland GP 2.594,02km 3,5h Mi-So
Spanien GP 490,35km 1h Mi-So
Monaco GP 0km Keine Anreise Do-So
Kanada GP 6.118,24km 8h Di-Mo
Europa GP 8.926,63km (aus Montreal-BtB) 11h Di-So
Österreich GP 739,41km 1,5h Mi-So
Großbritannien GP 1.027,77km 1,5h Mi-So
Ungarn GP 1.007,13km 1,5h Mi-So
Deutschland GP 720,53km 1,5h Mi-So
Belgien GP 805,03km 1,5h Mi-So
Italien GP 247,92km 1h Mi-So
Singapur GP 10.429,00km 13h Di-Mo
Malaysia GP 10.120,49km 12,5h Di-Mo
Japan GP 4.947,84km (aus Kuala Lumpur-BtB) 6h Di-Mo
US GP 8.811,61km 11h Di-Mo
Mexiko GP 1.213,34km (aus Austin-BtB) 2h Di-Mo
Brasilien GP 9.276,80km 11,5h Di-Mo
Abu Dhabi GP 4.755,69km 6h Di-Mo

Da der Großteil des Formel-1-Fahrerfeldes in Monaco lebt, berücksichtigen wir bei unseren Berechnungen immer den Flughafen Nizza, der ca. 30 Kilometer vom Fürstentum entfernt liegt.

Rund um den Globus

Die neue Saison startet für Lewis Hamilton und Co. spätestens am Dienstag, 15. März 2016. Dann sollten sich die Piloten auf den Weg machen, schließlich geht der Auftakt am anderen Ende der Welt, in Australien, über die Bühne. Bis nach Melbourne gilt es eine Distanz von etwa 16.400 Kilometer zurückzulegen. Das sind etwas mehr als 20 Stunden Flugzeit - inklusive zehn Stunden Zeitverschiebung!

Nach einem kurzen Zwischenstopp zuhause in Monaco, wartet Anfang April der Bahrain Grand Prix auf die Königsklasse. Nach ca. 4.300 Kilometer und fast schon 'schnellen' füneinhalb Stunden ist der F1-Tross in der Hauptstadt Manama gelandet. Im Gegensatz zum nächsten Ziel, Shanghai, welches fast doppelt so weit entfernt ist. Für die knappen 10.000 Kilometer benötigen die Piloten mindestens elfeinhalb Stunden - sofern sie nicht umsteigen müssen, was die Flugreise um einige Stunden in die Länge ziehen könnte.

Anfang Mai führt der Rennkalender schließlich nach Russland. Der Grand Prix in Sochi wurde in diesem Jahr in die erste Saisonhälfte verlegt. Die knappen 2.600 Kilometer sind per Privatjet in dreieinhalb Stunden zu erreichen. Wer allerdings den Linienflieger wählt, muss mit einem Umstieg in Moskau oder Istanbul rechnen und darf gerne weitere zwei bis drei Stunden einrechnen.

Kurzstrecke Europa

Mit Barcelona, Spielberg, Silverstone, Budapest, Hockenheim, Spa und Monza haben die Formel-1-Piloten im Sommer nur verhältnismäßig kurze Flugreisen auf ihrer Agenda stehen. Alle Ziele sind in maximal eineinhalb Stunden erreichbar und meist nicht weiter als 1.000 Kilometer entfernt. Der Monaco-Grand-Prix im Mai erlaubt der Hälfte der Piloten sogar im eigenen Bett zu schlafen und per Fuß oder Roller zur Rennstrecke 'anzureisen'.

Distanz-Ausreißer im Sommer sind dabei nur die Rennen in Kanada und Aserbaidschan. Bis nach Montreal muss die Königsklasse mehr als 6.000 Kilometer zurücklegen. Und da der Europa GP in Baku ein Back-to-Back-Rennen ist, geht es wohl für den Großteil auch gleich weiter in die knapp 9.000 Kilometer entfernte Hauptstadt Aserbaidschans. In elf Stunden sollte der F1-Tross schließlich beim Debüt-Grand-Prix 2016 angekommen sein.

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Asien & Amerika

Mitte September beginnt die zweite große Reiseserie für die Königsklasse. Bis nach Singapur fliegt man von Nizza etwa 13 Stunden - diese fast 10.500 Kilometer müssen die Formel-1-Piloten nach einer Woche auch wieder Richtung Europa zurücklegen, bevor es acht Tage später zurück nach Asien, diesmal nach Malaysia, geht. Von Kuala Lumpur fliegen Hamilton & Co. gleich weiter nach Japan. Für die knapp 5.000 Kilometer Luftlinie benötigt man etwa sechs Stunden Reisezeit.

Nach Suzuka geht es mit einem kurzen Zwischenstopp daheim in Europa gleich weiter Richtung Westen. Bis nach Austin in den USA legen die Piloten fast 20.000 Kilometer in weniger als zwei Wochen zurück. Kaum in Amerika angekommen, wartet eine Woche später, und nur zwei Flugstunden entfernt, der Große Preis von Mexiko. Vor Brasilien wird allerdings meist doch ein kurzer Stopp in Europa eingelegt - somit müssen die Piloten für die Anreise bis Sao Paulo auch fast zwölf Stunden Flugzeit einplanen.

Die letzte Reise des Jahres erwartet die Piloten Ende November. Bis zum Saisonabschluss in Abu Dhabi sind es knappe 5.000 Kilometer, oder sechs Stunden Flugzeit. Fast schon ein Katzensprung, verglichen mit den Reisekilometern, die die Königsklasse in dieser Saison davor bereits zurückgelegt hat.

Die Jahresabrechnung

123 Tage sind die Formel-1-Piloten 2016 unterwegs. In diesen knapp vier Monaten verbringen die Piloten 241,5 Stunden im Flugzeug, also knapp zehn Tage. Dabei legen sie eine Distanz von 187.647,95 Kilometer zurück, was bei einem Erdumfang von etwa 40.074 Kilometer bedeutet, dass die Königsklasse in der kommenden Saison fast fünf Mal die Welt umrunden wird.