Mercedes bekleckerte sich in Ungarn auch bei den Boxenstopps nicht mit Ruhm, dabei zählt der Reifenwechsel zu den Stärken des Teams. Nur mit einem Stopp gelangten die Silberpfeile auf dem Hungaroring unter die besten Zehn. Die Spitze ging in Ungarn an Williams, die Massa sehr schnell abfertigten. Nach nur 21,502 Sekunden hatte der Brasilianer die zweite Messlinie überfahren.

Auch Rosberg war gezwungen wegen eines Reifenschadens einen zusätzlichen Stopp einzulegenFoto: Sutton

Überraschend gut war auch McLaren. Mit zwei Boxenstopps in den Top-Ten war das Team aus Woking so gut wie noch nie. Mit einer Messzeit von 21.567 Sekunden war der schnellste Stopp von Fernando Alonso sogar nicht einmal eine Zehntel langsamer als die Spitzenzeit. Red Bull war an diesem Wochenende nicht nur auf der Strecke schnell. Von der guten Leistung der Piloten motiviert zeigten auch die Boxencrews Spitzenleistungen. Gleich drei der sechs Stopps schafften es unter die besten Zehn, so gut war nur noch Williams.

Die Abstände der schnellsten Zeiten zwischen den Messpunkten war in Ungarn besonders gering. Die schnellsten Zehn liegen innerhalb von 0,5 Sekunden. Ein Mitgrund dafür ist aber auch, dass insgesamt 60-Mal Reifen gewechselt wurde. So viele Stopps gab es in der ganzen Saison noch nicht.

Die besten Boxenstoppzeiten

Fahrer Team Boxenstoppzeit/Sek Runde
Felipe Massa Williams 21,502 54
Fernando Alonso McLaren 21,567 15
Daniil Kvyat Red Bull 21,574 33
Daniil Kvyat Red Bull 21,663 43
Jenson Button McLaren 21,753 35
Nico Rosberg Mercedes 21,780 20
Daniel Ricciardo Red Bull 21,824 21
Valtteri Bottas Williams 21,867 38
Sebastian Vettel Ferrari 21,900 21
Felipe Massa Williams 21,915 29

Die besten mit den schlechtesten Boxenstopps in Ungarn zu vergleichen ist schwierig, da an einigen Fahrzeugen Teile getauscht werden mussten, was für gewöhnlich immer etwas mehr Zeit kostet. Auf dem Hungaroring verbrachte Kimi Räikkönen sogar fast eine Minute zwischen den beiden Linien, als das Team versuchte sein Elektronikproblem durch einen Systemneustart zu beheben. Funktioniert hat es leider nicht. Der Finne musste das Rennen später aufgeben.

Romain Grosjeans Boxenstopp war aus den fünf langsamsten Zeiten der einzige "reguläre". Seine Zeit war jedoch durch eine Fünf-Sekunden-Strafe beeinträchtigt. Valtteri Bottas musste nach einem Reifenschaden fast eine ganze Runde fahren, bevor er zu seiner Crew kam, was den Wechsel des betroffenen Rades nicht einfach machte und bei Daniel Ricciardo war neben den Pneus auch der Frontflügel zu wechseln.

Die schlechtesten Boxenstoppzeiten

Fahrer Team Boxenstoppzeit/Sek Runde
Romain Grosjean Lotus 28,707 34
Valtteri Bottas Williams 30,031 49
Daniel Ricciardo Red Bull 31,037 64
Sergio Perez Force India 32,181 45
Kimi Räikkönen Ferrari 59,555 52