Das Rätselraten um die Auswirkungen der ersten großen Updates hat ein Ende. Nico Rosberg und Mercedes haben den Spanien Grand Prix dominiert und damit erstickten, zumindest vorläufig, die Hoffnungen der Konkurrenz im Keim, auf Silber aufzuholen. Doch bei den Topspeed-Werten auf dem Circuit de Catalunya gab es eine Überraschung.

Am Messpunkt auf der Start- und Zielgeraden erreichte Nico Hülkenberg im Force India mit 343,8 km/h den Höchstwert, gefolgt von seinem Teamkollegen Sergio Perez. Wiederum weniger überraschend war, dass in den Top-10 lediglich drei Fahrer mit Ferrari-Power-Unit vertreten waren. Die restlichen sieben Plätze belegten ausschließlich Teams mit Mercedes-Power im Heck.

Zu wenig Topspeed: Ferrari kommt nicht am Williams vorbeiFoto: Sutton

Interessant ist der Topspeed-Vergleich zwischen Valtteri Bottas und Kimi Räikkönen. Im finnisch-finnischen Duell hatte der Williams-Pilot die Oberhand und konnte den vierten Platz geschickt gegen die Angriffe Räikkönens verteidigen. Der Ferrari war den letzten Rennabschnitt über regelmäßig im DRS-Fenster, war vom Topspeed mit 338,9 km/h aber trotzdem langsamer als Bottas mit 339,3 km/h. Trotz offenem Heckflügels und Windschatten war die Ferrari-Power der Mercedes-Übermacht also unterlegen.

Dass Nico Rosberg im Topspeed-Klassement nur auf dem 13. Rang liegt, zeigt zum einen, dass der Deutsche an der Spitze nicht pushen musste. Zum anderen hatte er weitestgehend freie Fahrt, damit blieb der Heckflügel geschlossen. Sein Teamkollege Lewis Hamilton war mit 341,0 km/h nur unwesentlich langsamer als Hülkenberg an der Spitze.

Renault und Honda weit weg vom Schuss

Die Renault-Teams Red Bull und Toro Rosso waren einmal mehr zu langsam. Schnellster Renault-Pilot war Max Verstappen, der mit 332,8 km/h über zehn Stundenkilometer langsamer war als der schnellste Force India. Carlos Sainz, Daniel Ricciardo und Daniil Kvyat konnten sich zwar noch vor McLaren-Honda und die beiden Manors setzen. Die Enttäuschung bei Red Bull und Toro Rosso wird aber groß sein.

Die beiden McLaren-Hondas reihten sich vor dem Schlusslicht Manor ein. Mit 324,2 km/h fehlten dem 18. Fernando Alonso allerdings mehr als 20 Stundenkilometer auf den Bestwert und war gerade einmal drei km/h schneller als Will Stevens im Manor.

Als nächstes steht diese Woche ein zweitägiger Test auf dem Programm, bei dem alle Teams bis auf Manor die neuen Komponenten noch einmal auf Herz und Nieren prüfen werden. Möglicherweise kann sich noch bis zum Kanada GP, dem nächsten Kurs, bei dem es auf einen guten Topspeed ankommt, etwas ändern.

Die Topspeeds beim Großen Preis von Spanien

Fahrer Team Motor Topspeed
Nico Hülkenberg Force India Mercedes 343,8 km/h
Sergio Perez Force India Mercedes 341,7 km/h
Romain Grosjean Lotus Mercedes 341,6 km/h
Felipe Massa Williams Mercedes 341,1 km/h
Lewis Hamilton Mercedes Mercedes 341,0 km/h
Valtteri Bottas Williams Mercedes 339,3 km/h
Marcus Ericsson Sauber Ferrari 339,3 km/h
Kimi Räikkönen Ferrari Ferrari 338,9 km/h
Pastor Maldonado Lotus Mercedes 338,3 km/h
Felipe Nasr Sauber Ferrari 336,1 km/h
Sebastian Vettel Ferrari Ferrari 334,5 km/h
Max Verstappen Toro Rosso Renault 332,8 km/h
Nico Rosberg Mercedes Mercedes 331,2 km/h
Carlos Sainz Toro Rosso Renault 330,8 km/h
Daniel Ricciardo Red Bull Renault 328,5 km/h
Daniil Kvyat Red Bull Reanult 328,4 km/h
Jenson Button McLaren Honda 327,2 km/h
Fernando Alonso McLaren Honda 324,2 km/h
Will Stevens Manor Ferrari 321,2 km/h
Roberto Merhi Manor Ferrari 320,0 km/h