Max Verstappen startet in Abu Dhabi endgültig mit voller Kraft die Vorbereitungen für seine Zukunft in der Formel 1. "Die Formel-3-Meisterschaft ist vorbei. Wir hatten eine gute Saison. Jetzt liegt der Fokus zu 100 Prozent auf der Formel 1", sagt Verstappen in Abu Dhabi. Anders als bei den vergangenen Rennen setzt Toro Rosso seinen Piloten für die kommende Saison nicht im Freitagstraining ein.

Stattdessen soll Verstappen im Anschluss an das Grand-Prix-Wochenende an beiden Testtagen in das Cockpit klettern, um weitere, wertvolle Erfahrungen zu sammeln. "Das ist wichtig für mich. Es geht jetzt einfach darum, weitere Erfahrungen im Auto zu sammeln. Ich muss lernen, wie ich die Reifen richtig schone, besonders über den Long Run hinweg. Jeder Kilometer zählt und ist eine große Hilfe. Auch wegen der neuen Power Units", erklärt Verstappen.

Der Verstappen-Crash im Video

Testfahrten sind "ein bisschen langweilig"

Viel lieber wäre der junge Niederländer jedoch wieder im Training gefahren. "Das ist immer so. Es fühlt sich immer besser an, in einem Racing-Umfeld anzutreten als nur zu testen, denn das wird am Ende immer ein bisschen langweilig", sagt der 17-Jährige, abgebrüht wie ein arrivierter F1-Pilot. Wie abgebrüht, untermauert Verstappen eindeutig: "Ich fühle nie irgendeinen Druck. Ich tue einfach, was ich tun muss."

Und dennoch: Der nötige Respekt vor der Herausforderung Formel 1 fehlt Verstappen nicht. "Das Drehmoment, wenn du aus der Kurve kommst hat mich beeindruckt. Auch wie sehr du die Reifen schonen und runterkühlen musst, hat mich überrascht", gesteht der Red-Bull-Junior. Stimmen, wonach es für einen so jungen längst nicht mehr schwierig sei, einen modernen F1-Boliden zu bewegen, widerspricht Verstappen entschieden.

Verstappen Renndistanz eine andere Hausnummer

"Ja, es ist hauptsächlich aus technischer Sicht komplizierter als F3. Aber ich finde nicht, dass die Autos deshalb leicht zu fahren sind. Man muss sich nur ansehen, was in den Trainings passiert. Wie die Fahrer driften, sich drehen und rutschen. Das zeigt doch, dass die Autos nicht leicht zu fahren sind. Du hast immer noch so viel Power verglichen mit dem Abtrieb, den du hast. Das macht es schwierig", beschreibt Verstappen.

In Sao Pauli drehte sich Verstappen von der StreckeFoto: Sutton

Wie anstrengend die Formel 1 für den Körper eines 17-Jährigen wirklich ist, kann und will Verstappen indessen noch nicht verraten. " Schwierig zu sagen. Ich bin ja noch keine Renndistanz gefahren. Aber sicher: Wenn du eineinhalb Stunden im Auto bist und konstant pushen musst, wenn es heiß ist, ist das eine ganz andere Hausnummer, als wenn du 30 oder 40 Runden im Freien Training fährst", vermutet Verstappen.

Seinen Ansatz will er deshalb allerdings nicht ändern: "Ich denke, ich werde einfach mein Ding durchziehen. Beim ersten Mal wird das neu für mich sein. Aber wenn du es ein oder zweimal erlebt hast, ist das keine neue Erfahrung mehr, dann hast du dich daran gewöhnt."

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Mensch, Max! Warum so abgebrüht? Du bist jetzt ganz oben angekommen! Du bist Formel-1-Fahrer! Da kann man ruhig mal heißer sein, als das weltbeste Frittenfett an deinem Wohnsitz in Belgien... (Jonas Fehling)