Das nächste Opfer der neuen Motorenregeln heißt Pastor Maldonado. Der Venezolaner muss beim Großen Preis von Japan in der Startaufstellung zehn Plätze zurück, weil er bereits den sechsten Verbrennungsmotor in dieser Saison benutzt.

Kvyat setzte in Monza den sechsten Motor einFoto: Sutton

Von allen sechs Power-Unit-Komponenten stehen den Piloten über die gesamte Saison hinweg fünf Exemplare zur Verfügung. Wird das sechste Exemplar einer einzelnen Komponente eingesetzt, muss der betroffene Pilot zehn Plätze in der Startaufstellung nach hinten. Wird die gesamte Power Unit mit allen sechs Komponenten - Verbrennungsmotor, Turbolader, zwei Hybrideinheiten, Batterie und Steuergeräte - getauscht, muss der Pilot das Rennen aus der Boxengasse aufnehmen.

Aufgrund der erwarteten Regenschauer trifft Maldonado die Strafe nicht ganz so hart. Allerdings könnte ihn die Strafe in Sotschi noch einmal treffen. Denn kann Maldonado nicht alle zehn Plätze Strafe absitzen, nimmt er die restlichen Plätze mit zum nächsten Rennen. Nach dem ersten Training sieht es nicht so aus, als könnte sich Lotus ohne Probleme unter den ersten zwölf qualifizieren.

Renault Motorenchef Remi Taffin hatte schon vor dem Wochenende angekündigt, dass in Japan wohl zahlreiche neue Komponenten eingesetzt werden. Suzuka ist von den verbleibenden fünf Strecken in dieser Saison jene, welche die Power Units am stärksten fordert.

Perfekter Zeitpunkt für Strafe

Doch nicht nur die Renault-Teams haben für Suzuka neues Material im Heck. Vor allem die Mercedes befeuerten Teams dürfen sich über neue Komponenten freuen. Bei den meisten ist der Wechsel jedoch geplant, fast alle Mercedes-Teams befinden sich im Soll. Wegen des vorhergesagten Unwetters könnten noch andere Teams mit neuen Teilen nachziehen, schließlich nimmt man die Strafe bei chaotischen Rennen eher in Kauf.

Sebastian Vettel könnte ein solcher Kandidat sein, schließlich steht seit längerer Zeit fest, dass der Weltmeister nicht mit den fünf Komponenten über die Saison kommen wird. Fraglich war bislang nur mehr der Zeitpunkt der Strafe. Vor Maldonado musste lediglich Daniil Kvyat eine Power-Unit-Strafe absitzen. Der Russe setzte in Monza sein sechstes Renault-Aggregat ein.

Power-Unit-Übersicht nach Singapur

ICE TC MGU-K MGU-H ES CE
Red Bull
Sebastian Vettel 5 5 4 5 3 4
Daniel Ricciardo 4 4 4 4 4 4
Mercedes
Lewis Hamilton 4 4 4 4 3 4
Nico Rosberg 4 4 4 4 3 4
Ferrari
Fernando Alonso 5 5 4 5 4 5
Kimi Räikkönen 5 4 4 5 4 5
Lotus
Romain Grosjean 4 5 4 4 4 4
Pastor Maldonado 5 5 5 5 4 4
McLaren
Jenson Button 4 4 4 4 3 3
Kevin Magnussen 4 4 4 4 4 4
Force India
Nico Hülkenberg 4 4 4 4 3 3
Sergio Perez 4 4 4 4 3 3
Sauber
Adrian Sutil 5 5 5 5 4 5
Esteban Gutierrez 4 5 5 5 3 5
Toro Rosso
Jean-Eric Vergne 4 4 5 4 4 4
Daniil Kvyat 6 4 5 5 4 4
Williams
Felipe Massa 4 4 4 4 3 4
Valtteri Bottas 4 4 4 4 4 4
Marussia
Jules Bianchi 5 5 5 5 4 5
Max Chilton 5 5 5 5 3 4
Caterham
Kamui Kobayashi 4 4 5 4 3 4
Marcus Ericsson 4 4 4 4 3 4

Legende

ICE (Internal Combustion Engine): Herkömmlicher Verbrennungsmotor
TC (Turbo Charger): Turbolader
MGU-K (Motor Generator Unit - Kinetic): Kinetisches Energierückgewinnungs-System
MGU-H (Motor Generator Unit - Heat): Turbo-Energie-Rückgewinnungs-System
ES (Energy Store): Batterie
CE (Control Electronics): Steuergerät