Die Stewards haben entschieden: Sergio Perez behält seine Strafversetzung um fünf Startplatze beim Großen Preis von Österreich. Zu diesem Ergebnis kamen die Regelhüter nach einer Anhörung des Force-India-Piloten am Freitagnachmittag auf dem Red Bull Ring.

Am Freitagmorgen hatten die für Österreich eingesetzten Stewards zunächst entschieden, dass sich Perez zum Fall äußern dürfe. Seine und die Argumente des Teams reichten aber offenbar nicht aus, um die Stewards umzustimmen. Perez hätte seine Position nicht in der Bremszone der Kurve verteidigen können, lautete die Begründung.

In der offiziellen Erklärung der FIA heißt es: "Der Fahrer des Autos 11 argumentierte, dass die neuen Elemente bezeugen, dass es sein Recht gewesen sei, die gesamte Strecke zu nutzen um seine Position zu verteidigen. Allerdings war es den Stewards klar, dass sich die Verteidigung seiner Position in der Bremszone ereignete. Artikel 20.4 sagt aus, dass die Verteidigung der Position vor der Bremszone passieren muss. Deshalb war Fahrer 11 nicht dazu berechtigt, seine Position in dieser Art und Weise zu verteidigen."

Sergio Perez kommt nicht um seine Strafe herumFoto: Sutton

Perez von Entscheidung enttäuscht

Perez beharrte darauf, nicht falsch gehandelt zu haben. "Die Stewards haben bis zu einem bestimmten Grad mit all dem übereingestimmt, was ich ihnen gesagt habe", so der Mexikaner. "Als sie das Urteil aber herausgaben, hatte sich an der Situation nichts verändert. Das war ein bisschen enttäuschend, aber wir schauen nach vorn. Die fünf Plätze tun natürlich weh auf dieser Strecke, auf der das Überholen schwierig ist."

Perez hatte die Strafe für seinen Unfall mit Felipe Massa in Kanada kassiert, Force India aber Berufung eingelegt. Als Begründung hatte der Rennstall angegeben, dass die Rennstewards in Montreal nach dem Crash keine Gelegenheit hatten, direkt mit dem Fahrer zu sprechen, da er zum Check ins Krankenhaus gebracht wurde.

Der Kanada-Crash beförderte Massa und Perez ins AusFoto: Sutton

Außergewöhnliche Umstände

Auch die Telemetriedaten würden laut Force India beweisen, dass sich Pérez nichts zu Schulden hat kommen lassen. " Wegen dieser neu eingebrachten Elemente hatte die FIA den Vorfall noch einmal aufgerollt. Es handle sich im Fall von Pérez um außergewöhnliche Umstände, hieß es weiter.

Pérez war zunächst optimistisch gewesen: "Wir glauben, dass wir genügend Beweise haben um zu belegen, dass ich nichts falsch gemacht habe." Felipe Massa war in Spielberg hingegen immer noch fuchsteufelswild. Für den Brasilianer ist die Strafversetzung um fünf Plätze sogar noch zu milde.

Der Unfall ereignete sich in der letzten RennrundeFoto: Sutton

Massa fordert höhere Strafe

"Wenn Sebastian etwas weiter in der Kurve gewesen wäre, dann wäre er verletzt worden. Deshalb sind fünf Plätze für mich sehr wenig, das ist nicht genug", stellte der Williams-Pilot klar. Das Gespräch mit Perez hatte Massa bereits in Kanada gesucht, doch der zeigte sich uneinsichtig. "Er ist einfach weggegangen!"

In Spielberg zeigte sich Pérez allerdings etwas kompromissbereiter. " Vielleicht sollten wir uns zusammensetzen, um über den Unfall in Kanada zu sprechen", erklärte der Force India-Pilot.