Nach seinen ersten Punkten der noch jungen Formel-1-Karriere zeigte sich Valtteri Bottas erleichtert. Den jüngsten Aufwärtstrend seines Williams-Rennstalls verwandelte der junge Finne beim US-Grand Prix in Austin in Rang acht und vier Zähler - und vervierfachte somit die bisherige Saisonausbeute des Traditionsrennstalls. Grund für den versöhnlichen Saisonausklang in einem wahren Seuchenjahr scheint dabei der Verzicht auf den Coanda-Auspuff zu sein, von dem sich Williams fälschlicherweise viel versprochen hatte.

"Ich fühle einfach nur eine immense Erleichterung. Es ist besser spät Punkte zu holen, als nie", freute sich Bottas nach seinem Überraschungsauftritt in Austin. "Wir haben das ganze Wochenende über Setup-mäßig in die richtige Richtung gearbeitet und vor allem der Wechsel auf einen anderen Auspuff in Abu Dhabi kam uns bei diesem Rennen extrem entgegen, wie auch unsere gute Boxenstopp-Strategie."

Bereits beim vorigen Rennen im Emirat Abu Dhabi hatte Williams als Test für die Saison 2014 auf seinen Coanda-Auspuff, bei dem die austretenden Abgase am flaschenförmigen Heck entlanggeleitet werden, um damit Abtrieb zu generieren, verzichtet und diesen durch einen gewöhnlichen Formel-1-Auspuff ersetzt. Wie sich dort mit Platz elf für Pastor Maldonado herausstellte, brachte der Wechsel bereits für das diesjährige Auto eine immense Verbesserung.

"Es war wirklich sehr komisch, dass wir in den letzten beiden Rennen einen derartigen Sprung nach vorne gemacht haben, denn eigentlich sollte uns dieser Schritt langsamer machen", gibt sich Bottas über das Experiment erstaunt, das lediglich als Vorbereitung auf 2014 fungieren sollte, erstaunt. "Das Auto ist definitiv konsistenter im Fahrverhalten und vor allem vorhersagbarer. Davon haben wir bei diesem Rennen in den Kurven sehr profitiert, wo wir davor oft unruhig lagen und viel Zeit verloren haben." Auch beim Top-Speed zeigte sich Williams verbessert, büßte durch den verlorenen Coanda-Effekt allerdings Traktion ein.

"Die schlechtere Traktion ist natürlich ein kleines Minus, jedoch haben wir in allen anderen Bereichen derart zugelegt, dass wir das locker kompensieren können", fasst Bottas die Veränderungen zusammen. Die Diskussion über einen früheren Wechsel zum klassischen Auspuff hält er jedoch für müßig: "Natürlich kann man jetzt leicht sagen, wir hätten das mal besser früher ausprobieren sollen. Aber wie ich vorher schon sagte - es ist besser, spät als nie auf den richtigen Weg zu kommen."