Wie sehr magst du den Nürburgring?
Romain Grosjean: Es ist eine schöne Strecke. Es gibt einen wirklich interessanten Kurven-Mix, was bedeutet, dass man im Verlauf einer Runde viel nachzudenken hat. Man wird sicherlich auf Trapp gehalten! Im ersten Abschnitt braucht man mechanischen Grip und Kurve eins kann beim Start des Rennens interessant sein, wenn die Leute zu tief in die Kehre stechen. Im Rennen kann es außerdem eine gute Überholmöglichkeit sein. Danach gibt es einige Kurven, die mit höherer Geschwindigkeit durchfahren werden, bis zur Haarnadelkurve - die eine weitere gute Stelle zum Überholen ist - und dann für den Rest der Runde schöne Hochgeschwindigkeitsabschnitte. Man braucht ein gut ausbalanciertes Auto, daher glaube ich, dass wir uns dort gut schlagen sollten.

Romain Grosjean triumphierte 2011 auf dem Nürburgring.Foto: Sutton

Wie sah deine Form auf der Strecke in der Vergangenheit aus?
Romain Grosjean: Ich werde dort zum ersten Mal in der Formel 1 starten, aber ich bin vorher in der Formel 3 und der GP2 dort gefahren. Als ich das letzte Mal - 2011 in der GP2 - da war, bin ich auf das Podium gefahren und habe einen Sieg gefeiert. Daher sind meine frischesten Erinnerungen an den Kurs sicherlich gut.

Wärst du gerne auf dem alten Nürburgring gefahren?
Romain Grosjean: Es muss wunderbar gewesen sein, dort zu fahren. Ich kann mir nicht vorstellen, wie es wäre, mit den aktuellen Formel-1-Boliden dort zu fahren. Zunächst einmal muss man sich vorstellen, wie lang die Setup-Meetings bei all den Kurven, über die man sprechen muss, dauern würden! Die Streckenbegehung am Donnerstagmorgen wäre auch ziemlich episch!

Wie war dein Großbritannien GP?
Romain Grosjean: Es war nicht gerade das beste Rennen. In der Tat war es ein recht frustrierendes. Wir hatten ein Problem mit dem Frontflügel, das im Lauf des Rennens schlimmer wurde und schließlich haben wir ein großes Teil verloren. Es gab viele Vibrationen und es wurde wirklich schwierig, zu fahren. Daher war es am Ende am besten, aus Sicherheitsgründen aufzugeben. Davor liefen die Dinge nicht ganz nach Plan, denn aufgrund des Frontflügels litten wir unter Performance-Problemen mit den Reifen. Auch die Safety-Car-Einsätze spielten uns nicht in die Karten, daher war es ein Rennen, das ich besser vergesse.

War es gut, sich zum ersten Mal in dieser Saison besser zu qualifizieren als Kimi?
Romain Grosjean: Natürlich will man immer schneller sein als der Teamkollege. Daher war es gut, in der Startaufstellung vor ihm zu stehen. Wir hatten verschiedene Upgrade-Pakete an unseren Autos, daher war es gut, zu sehen, dass wir aus ihnen einen ähnlichen Speed herausholen konnten. Natürlich wollen wir noch etwas mehr Speed, aber es kommen noch mehr Teile und wir erfahren noch mehr über die letzten Upgrades, daher gibt es noch Potential.

Was kann in den nächsten Rennen erreicht werden?
Romain Grosjean: Wir haben neue Teile am Auto und wir haben sicherlich die Pace für ein paar starke Ergebnisse. Die letzten Rennen waren aus verschiedenen Gründen frustrierend. Wenn wir ein paar solide Wochenenden hinbekommen, dann sollten wir in der Lage sein, ein paar annehmbare Ergebnisse einzufahren und gute Punkte mitzunehmen.

Wie sehen deine Gedanken bezüglich der aktuellen Reifensituation aus?
Romain Grosjean: Es sieht so aus, also sollte ich bei den Young Driver Tests in ein paar Wochen beschäftigt sein, wenn Stammfahrer teilnehmen dürfen. Sicherlich war Silverstone eine sehr ungewöhnliche Situation und ich weiß, dass ich und Kimi gebeten wurden, uns von den Kerbs fernzuhalten, da sie dachten, dass es nicht gerade hilfreich ist, sie in bestimmten Kurven zu überfahren. Niemand will Reifenplatzer und ich weiß, dass alle Teams und der gesamte Sport mit Pirelli arbeiten, um das wieder einzurenken. Ich bin mir sicher, dass es bald eine zufriedenstellende Lösung geben wird.