Nach dem Qualifying zog Niki Lauda die Kappe vor Nico Rosberg. Der Mercedes-Pilot zauberte in Q3 eine Fabelzeit aus dem Ärmel und stellte seinen Boliden auf die Pole Position. Die Freude war auf allen Seiten groß, 24 Stunden später folgte die Ernüchterung. Motorsport-Magazin.com begab sich auf die Suche nach Antworten.

Vor dem Start grinste Nico Rosberg über das ganze Gesicht. Der Deutsche stand auf Pole Position, hatte damit Top-Teams wie Ferrari und Red Bull hinter sich gelassen. "Heute Morgen habe ich mich noch auf das Rennen gefreut und dachte, das wird was, aber das war es dann. Das ist so ernüchternd - grausam", fasst Rosberg sein Rennen in Bahrain zusammen. Von Position eins gestartet, musste er sich am Ende mit Rang neun begnügen. Damit kam er sogar hinter seinem Teamkollegen Lewis Hamilton ins Ziel, der von Platz neun ins Rennen gestartet war.

Am Start hatte Rosberg seine Position noch gegen Sebastian Vettel und Fernando Alonso verteidigen können, doch nur wenige Runden später musste er Konkurrent um Konkurrent ziehen lassen. Die Temperaturen, die deutlich höher lagen als an den Tagen zuvor, bescherten Mercedes enorme Reifenprobleme. "Die Reifen sind so kritisch, wenn man nicht das richtige Fenster trifft, ruiniert man sie sich sofort", erklärte Mercedes-Aufsichtsratsvorsitzender Niki Lauda. Da in Bahrain sowieso der Hinterreifen extrem gefordert ist, war Mercedes zum Handeln gezwungen.

"Ich bin nur herumgerutscht und hatte ab der ersten Runde Übersteuern", klagte Rosberg. Mercedes entschied sich die Strategie zu wechseln. "Wir wechselten nach meinem dritten Stint auf eine Vierstopp-Strategie, aber das war auch nicht genug", schilderte ein geknickter Rosberg. Dass der Deutsche mit der Hinterachse seines Bolidens schwer zu kämpfen hatte, entging auch nicht Alexander Wurz. "Die Hinterachse ist noch immer eine Mercedes-Krankheit", betonte der Österreicher und sieht beim Team Handlungsbedarf. Für Mercedes ist das keine neue News.

Handlungsbedarf

Kurz nach dem Grand Prix versprachen die Verantwortlichen genaue Analysen, was in Bahrain schief lief und wie man die Schwachstellen ausmerzen kann. Toto Wolff betonte: "Aus Teamsicht ist das Ergebnis enttäuschend. Wir müssen gründlich analysieren, warum wir solche Schwierigkeiten hatten, besonders in der Anfangsphase des Rennens, und warum uns die Pace fehlte." Lauda reist am Dienstag nach Brackley, um die Verbesserungen persönlich voranzutreiben. Nico Rosberg bleibt nur die Hoffnung, dass er ein Rennen wie in Bahrain diese Saison nicht mehr erleben muss.