DTM trifft auf Super GT! Das gemeinsame Dream Race beider Rennserien in Fuji bildet den Abschluss der Saison 2019. In zwei Rennen am Samstag, 23. November und Sonntag, 24. November (ab 06:25 Uhr MEZ live bei Sat.1) gehen 22 Autos aus Deutschland und Japan an den Start. Motorsport-Msagazin.com liefert alle wichtigen Informationen zum Tourenwagen-Gipfel in Japan.

1. - Das Starterfeld

Sieben deutsche Vertreter treffen in den beiden Rennen auf 15 Rennwagen aus der japanischen GT500-Kategorie, womit das Starterfeld aus insgesamt 22 Tourenwagen besteht. Auf dem Fuji Speedway treffen vier Audi RS 5 und drei BMW M4 auf die asiatische Konkurrenz, die sechs Lexus LC 500, fünf Honda NSX-GT und vier Nissan GT-R ins Feld führt.

Audi schickt vier Fahrer nach Japan: den amtierenden DTM-Champion Rene Rast, den früheren Meister Mike Rockenfeller sowie die in Japan populären Werksfahrer Loic Duval und Benoit Treluyer. BMW tritt mit drei Autos an, die vom zweifachen DTM-Champion Marco Wittmann, Fan-Liebling Alex Zanardi sowie dem früheren Formel-1-Fahrer und Lokalmatador Kamui Kobayashi besetzt werden. DTM-Neueinsteiger Aston Martin mit R-Motorsport verzichtet in Folge der Trennung von Partner HWA komplett auf die Reise.

Nicht dabei auf japanischer Seite ist Jenson Button, der bereits im Februar dieses Jahres verkündet hatte, zeitgleich die Baja 1000 zu fahren. Nicht fehlen dürfen die frisch gebackenen Champions der Super GT, Kenta Yamashita und Kazuya Oshima, in einem Lexus LC 500 des Lexus Team LeMans. Auch die Vize-Meister Nick Cassidy und Ryo Hirakawa, die schon in Hockenheim den Lexus fuhren, sind am Start.

Die früheren Formel-1-Fahrer Heikki Kovalainen (Lexus) und Narain Karthikeyan (Honda) wechseln sich wie alle anderen Super-GT-Vertreter in den beiden Rennen mit ihren Teamkollegen ab. Die Fahrer von Audi und BMW bestreiten beide Rennen in Fuji.

DTM x Super GT Dream Race in Fuji: Starterliste

Auto Fahrer Samstag Fahrer Sonntag Team
BMW Kamui Kobayashi Kamui Kobayashi BMW Team RBM
Honda Naoki Yamamoto Naoki Yamamoto Team Kunimitsu
Nissan Frederic Makowiecki Kohei Hirate NDDP Racing with B-Max
BMW Alex Zanardi Alex Zanardi BMW Team RBM
Lexus Kenta Yamashita Kazuya Oshima Lexus Team LeMans
Honda Takuya Izawa Tomoki Nojiri ARTA
BMW Marco Wittmann Marco Wittmann BMW Team RBM
Nissan Daiki Sasaki James Rossiter Team Impul
Honda Hideki Mutoh Daisuke Nakajima Team Mugen
Honda Koudai Tsukakoshi Koudai Tsukakoshi Real Racing
Lexus Sho Tsuboi Yuji Kunimoto Lexus Team Bandoh
Audi Benoit Treluyer Benoit Treluyer WRT Hitotsuyama Audi
Nissan Ronnie Quintarelli Tsugio Matsuda NISMO
Nissan Jann Mardenborough Mitsunori Takaboshi Kondo Racing
Audi Loic Duval Loic Duval Audi Sport Team Phoenix
Audi Rene Rast Rene Rast Audi Sport Team Rosberg
Lexus Yuhi Sekiguchi Kazuki Nakajima Lexus Team TOM'S
Lexus Nick Cassidy Ryo Hirakawa Lexus Team TOM'S
Lexus Yuji Tachikawa Hiroaki Ishiura Lexus Team Cerumo
Lexus Yuichi Nakayama Heikki Kovalainen Lexus Team SARD
Honda Tadasuke Makino Narain Karthikeyan Nakajima Racing
Audi Mike Rockenfeller Mike Rockenfeller Audi Sport Abt Sportsline

2. - Die Regeln

Das aus der DTM bekannte Format aus 20-minütigen Qualifyings sowie Rennen mit einer Dauer von 55 Minuten plus einer Runde bleibt bestehen. Eine Änderung gibt es beim Start: In Fuji wird rollend gestartet. Dieses Format ist bei den Langstreckenrennen in der japanischen Rennserie üblich.

Die DTM-Überholhilfen DRS und Push-to-Pass sind verboten. Beim Super-GT-Gaststart während des Saisonfinales in Hockenheim standen diese Werkzeuge nur den DTM-Autos zur Verfügung, die Super GT hielt mit etwas leistungsstärkeren Boliden dagegen. "Das finde ich gut, alle sollen mit den gleichen Waffen kämpfen", sagt BMW-Pilot Wittmann.

Auch in Fuji fahren die 22 Rennwagen auf den aus der DTM bekannten Hankook-Einheitsreifen. In Hockenheim taten sich die japanischen Vertreter vor allem bei regnerischen Bedingungen schwer mit den unbekannten Reifen. In der Super GT herrscht freie Reifenwahl, die Autos werden um die Pneus herum aufgebaut und auch eingestellt.

Eine weitere Änderung: Während in der deutschen Tourenwagenserie maximal neun Mechaniker für den Boxenstopp zugelassen sind, dürfen in Fuji jeweils nur sieben Profis Hand anlegen. Da die Boxenstopps in der Super GT anders verlaufen, taten sie sich beim Gaststart in Hockenheim schwer. Die Teams brauchten bei jedem Reifenwechsel deutlich länger als die erfahrenen DTM-Crews.

3. - Die Strecke

Der 1966 eröffnete und 2005 umgebaute Fuji Speedway liegt am Fuße des Mount Fuji und ist rund 130 Kilometer von Tokio entfernt. 1976, 1977 sowie 2007 und 2008 gastierte die Formel 1 auf der Strecke, die durch das F1-Finale 1976 weltberühmt wurde, als Niki Lauda die regnerischen Bedingungen als zu gefährlich erachtete, das Rennen vorzeitig beendete und wenig später die Weltmeisterschaft an seinen großen Rivalen James Hunt verlor.

Der Fuji Speedway bietet nicht nur große Motorsport-Historie, sondern auch eine der längsten Geraden. Mit 1,475 Kilometern verfügt die insgesamt 4,563 Kilometer lange Strecke über eine der längsten Vollgas-Passagen überhaupt im Rennsport.

"Fuji hat eine brutal lange Gerade", sagt Rene Rast. "Dann ist die Strecke teilweise sehr technisch, vor allem im letzten Teil. Die Kurvenradien sind alle sehr lang. Das wird sehr interessant für uns - speziell das Thema Reifenverschleiß." BMW-Konkurrent Marco Wittmann pflichtet dem zweifachen DTM-Champion bei: "Das wird der höchste Topspeed der Saison. In unserem Simulator waren wir knapp an den 300 km/h dran."

Während die schier unendlich lange Gerade nach möglichst wenig Downforce verlangt, wird im dritten Sektor mit dem Kurvengeschlängel von Turn 10 bis 16 (bei insgesamt 16 Kurven) ein gewisser Anpressdruck nötig sein, um einen guten Ausgang für die nachfolgende Start/Ziel-Gerade zu erwischen.

Strecken-Grafik mit Berechnungen von Audi SportFoto: Audi Communications Motorsport

4. - Das Wetter

Das Dream-Race-Wochenende könnte bei trockenen Bedingungen über die Bühne gehen. Für die Rennen am Samstag und Sonntag besteht tagsüber nur eine 5- bis 15-prozentige Regenwahrscheinlichkeit. Aufgrund der Nähe zum Mount Fuji sind Regenfälle und schnell wechselnde Witterungsbedingungen allerdings jederzeit möglich.

Die Temperaturen liegen am Wochenende zwischen 17 und 20 Grad bei größtenteils bedecktem Himmel. Die aktuell höchste Regenwahrscheinlichkeit besteht am Trainings-Freitag bei Temperaturen um 15 Grad.

5. - Der Zeitplan

Der Zeitplan richtet sich größtenteils nach dem aus der DTM bekannten Format. Zwei Rennen mit einer Dauer von jeweils 55 Minuten plus einer Runde werden am Samstag und Sonntag ausgetragen. Zuvor steht jeweils ein Qualifying mit einer Dauer von 20 Minuten auf dem Programm.

Zahlreiche Reifen-Tests, Start-Übungen und zwei Freie Trainings bilden den Auftakt des Wochenendes in Japan. Am Donnerstag und Freitag können sich die Super-GT-Teams in vier speziellen Sessions über je 45 Minuten exklusiv mit den Hankook-Einheitsreifen vertraut machen.

DTM x Super GT Dream Race in Fuji: Offizieller Zeitplan

Donnerstag, 21. November 2019

Zeit Session Serie
01:15-02:00 Reifen-Test Super GT
03:00-03:45 Testfahrt Super GT & DTM
03:50-04:05 Start-Übung Super GT & DTM
05:25-06:10 Testfahrt Super GT & DTM
06:15-06:30 Start-Übung Super GT & DTM
07:30-06:15 Reifen-Test Super GT

Freitag, 22. November 2019

Zeit Session Serie
00:15-01:00 Reifen-Test Super GT
02:05-02:50 Freies Training 1 Super GT & DTM
02:55-03:10 Start-Übung Super GT & DTM
03: 55-04:40 Reifen-Test Super GT
05:45-06:15 Freies Training 2 Super GT & DTM
06:25-07:00 Quali-Simulation Super GT & DTM

Samstag, 23. November 2019

Zeit Session Serie
01:25-01:45 Qualifying 1 Super GT & DTM
06:30-07:30 Rennen 1 Super GT & DTM

Sonntag, 24. November 2019

Zeit Session Serie
01:00-01:20 Qualifying 2 Super GT & DTM
06:30-07:30 Rennen 2 Super GT & DTM

6. - Das Dream Race im TV und Live-Stream

In Deutschland zeigt der bisherige TV-Partner Sat.1 die beiden Rennen in Fuji am 23. und 24. November 2019 live im Fernsehen. Die Übertragung beginnt um 06:25 Uhr deutscher Zeit, der Rennstart erfolgt an beiden Tagen um 06:30 Uhr. Für den im Urlaub weilenden Eddie Mielke springt Matthias Killing als Kommentator ein. Unterstützung erhält der Boxengassenmoderator vom zweifachen DTM-Champion Timo Scheider.

Zudem markiert das Dream Race den Beginn einer öffentlichen Beta-Phase der neuen OTT-Plattform der DTM. Nutzer können sich dort registrieren und bis zum Jahresende kostenfrei DTM-Inhalte genießen. So sind bei den Live-Übertragungen aus Fuji neben dem üblichen TV-Bild auch vier Onboard-Kanäle anwählbar - sowohl im Vollbild als auch in individuell anpassbaren Multiscreens.