Beim Saisonabschluss der DTM 2019 in Hockenheim herrschten widrige Bedingungen. Diese eröffnen Underdogs eigentlich große Chancen, um Glanzpunkte zu setzen. Doch beim Aston-Martin-Team R-Motorsport verlor man die beiden Zugpferde Paul Di Resta und Daniel Juncadella gleich in der Startphase auf dramatische Weise.

Bereits während der Aufwärmrunden musste Paul Di Resta seinen Aston Martin Vantage DTM am Streckenrand parken - wieder einmal machte die Technik nicht mit. Wenige Kurven nach dem Start musste auch Juncadella sein Rennen beenden. Doch während die Sache bei Di Resta noch relativ glimpflich ablief, sah das im Falle des Spaniers ein wenig anders aus.

Dicke Rauchschwaden stießen aus dem Auto und ließen einen gravierenden Defekt vermuten. Die Streckenposten mussten mitsamt Feuerlöschern und Löschfahrzeug ausrücken, doch Juncadella selbst kann zumindest Entwarnung geben. "Mir geht’s gut, es war alles noch relativ gut unter Kontrolle", relativierte der Spanier. Sein Fahrzeug gibt ihm im Nachhinein allerdings Rätsel auf.

"Vor dem Start habe ich ein komisches Geräusch gehört. Aber mein Start war gut, und in Kurve 1 war noch alles normal. Beim Anbremsen von Kurve 2 roch ich auf einmal ein wenig Rauch und ich konnte sehen, dass es im Auto ein wenig geraucht hat. Der Motor ist dann von selbst ausgegangen, wahrscheinlich aus Sicherheitsgründen. Irgendwas Größeres ist da gebrochen, wir schauen uns das aber im Moment noch an", gab Juncadella nach dem Rennen zu Protokoll.

Teamchef Dr. Florian Kamelger bestätigte hinterher zumindest, dass es sich um Probleme im Bereich des Motors gehandelt habe. "Es hatte in beiden Fällen definitiv etwas mit dem Motor zu tun. Die genaue Ursache kennen wir aber noch nicht", erklärte Kamelger.

Aston Martin hatte vor dem letzten Rennwochenende der Saison beim Technischen Delegierten erneut die Öffnung der Verplombung von drei zusätzlichen Motoren beantragt. Diesem Antrag wurde entsprochen.

Zuverlässigkeit die Achillesferse des Aston Martin Vantage DTM

DTM Hockenheim 2019: Highlights vom 2. Rennen: (03:19 Min.)

Auf die Bilder von Juncadellas brennendem Aston Martin hätte das Team gut verzichten können - sol wollte man sich sicherlich nicht verabschieden... "Ein brennendes Auto ist natürlich das Letzte, was man als Teamchef sehen will", hadert der Teamchef mit dem Unglück seines Teams. "Wichtig ist aber, dass Dani schnell aus dem Auto raus kam, kann ja schnell gehen dass Gase eingeatmet werden."

Somit sanken Aston Martins Chancen auf einen Überraschungs-Coup rapide. Von den beiden übriggebliebenen Fahrern sorgte Jake Dennis als Achter für das einzige zählbare Resultat der britischen Edelschmiede an diesem Tag. Generell verhinderte die fehlende Zuverlässigkeit die ein oder andere Fahrt in die Punkte. In den letzten fünf Rennen der nun zu Ende gegangenen Saison fiel stets mindestens einer der Aston Martin Vantage DTM aus.

Kein Ruhmesblatt für die britische Marke, auch wenn das noch junge Projekt im vergangenen Winter in nur rund 90 Tagen aus dem Boden gestampft wurde. Juncadella bekennt: "Ich glaube, wir haben nicht so viele Defekte erwartet. Ich hatte in dieser Saison immer relativ wenige Probleme im Vergleich zu den Teamkollegen. Aber an den letzten zwei, drei Wochenenden gab es zu viele technische Fehler. Da geht es dann im Winter nicht nur um die Performance, sondern auch um die Zuverlässigkeit. Wir müssen das analysieren und in den Griff kriegen und dann zusammen mit der DTM sehen, was wichtig ist für die nächste Saison."