Im Januar wurde bekannt, dass Jacques Villeneuve mit Vanwall in die Langstrecken-Weltmeisterschaft einsteigt und damit zum dritten Mal bei den 24 Stunden von Le Mans an den Start gehen würde. Nach drei WEC-Rennen mit dem kanadischen Formel-1-Weltmeister revidiert das Team allerdings diese Entscheidung wieder.

Wie die ByKolles-Mannschaft, die hinter dem Vanwall-Projekt steht, am Donnerstag bekanntgab, findet der Langstrecken-Klassiker am 10. und 11. Juni ohne die Motorsport-Ikone statt. Kurz nach 12 Uhr nannte das Hypercar-Team in einem kurzen Beitrag auf Social Media die Fahrer-Aufstellung für die 100. Ausgabe des Rennens an der Sarthe. In dieser findet sich anstelle von Villeneuve der Franzose Tristan Vautier wieder.

Auf der provisorischen Starterliste für den Klassiker wurde Villeneuve noch als dritter Vanwall-Pilot neben Tom Dillmann und Esteban Guerrieri geführt. Die Gründe für den kurzfristigen Austausch des Routiniers durch Vautier wurden nicht genannt.

Villeneuve stand bei den bisherigen drei WEC-Rennen in der Saison 2023 im Aufgebot von Vanwall, war allerdings im unterlegenen Vandervell 680 jeweils deutlich langsamer als seine beiden Teamkollegen und wurde von mehreren Defekten heimgesucht. In Sebring drehte er sich nach einem Defekt an der Aufhängung und in Portimao verunfallte Villeneuve, nachdem seine Bremsen ihren Dienst quittierten.

Tristan Vautier: Wer ist der Villeneuve-Ersatzmann

Villeneuves Ersatzmann Tristan Vautier war in der Vergangenheit vor allem im US-amerikanischen Motorsport beheimatet und verfügt über viel Endurance-Erfahrung. Seit 2014 geht der ehemalige Indycar-Pilot regelmäßig in der nordamerikanischen IMSA an den Start.

Von 2019 bis 2022 war er dort beim Cadillac-Team von JDC-Miller Motorsports als Stammfahrer in der DPi-Klasse gesetzt. 2021 gewann er mit dieser Mannschaft die prestigeträchtigen 12 Stunden von Sebring. Ob Vautier für das Porsche-Kundenteam, das verspätet in die Meisterschaft startet, auch 2023 im Einsatz ist, ist noch nicht bekannt. Er geht nach einem Auftritt in der LMP2-Klasse im Vorjahr zum zweiten Mal in seiner Karriere in Le Mans an den Start.