Wenige Tage vor dem 24-Stunden-Rennen von Le Mans 2022 hat Lamborghini neue Details zu seinem Langstrecken-Programm bekanntgegeben. Die italienische VW-Marke nimmt das Abenteuer Le Mans mit Ligier als Chassis-Partner in Angriff. Das gab der französische Rennsport-Konzern am Dienstagnachmittag offiziell bekannt.

Demnach wird der noch namenlose Lamborghini-Prototyp, welcher ab 2024 sowohl in Le Mans als auch in der IMSA und in der Langstrecken-Weltmeisterschat WEC an den Start gehen wird, mit dem LMP2-Chassis von Ligier ausgestattet werden. "Ligier Automotive wird die italienische Marke mit dem Chassis ihrer neuen Generation von LMP2-Fahrzeugen und dem Karosseriepaket des künftigen Lamborghini-LMDh beliefern", heißt es in der Mitteilung der in Magny Cours beheimateten Motorsport-Abteilung.

Lamborghini-Motorsportchef Giorgio Sanna sagte zu der Ankündigung: "Wir freuen uns, die technische Partnerschaft mit Ligier für das LMDh-Projekt bekanntzugeben. Wie bei Lamborghini Squadra Corse haben wir in Magny Cours ein Team von jungen, kompetenten und motivierten Leuten vorgefunden. Wir fühlen uns bereits als eine Mannschaft und freuen uns auf die nächsten Herausforderungen, die vor uns liegen."

Ligier-Automotive-Präsident Jacques Nicolet wurde in der Aussendung folgendermaßen zitiert: "Wir sind sehr stolz, dass Lamborghini Ligier Automotive für sein LMDh-Programm ausgewählt hat. Die Verpflichtung, bestimmte Ziele in Rekordzeit zu erreichen, ist eine Priorität für unsere gesamte Belegschaft. Ligier ist ein aufstrebendes Unternehmen, und diese Entscheidung von Lamborghini ehrt uns und bestätigt unsere strategische Ausrichtung in Frankreich und den Vereinigten Staaten", so Nicolet weiter.

Am 17. Mai kündigte der Sportwagen-Hersteller aus der Emilia Romagna sein LMDh-Engagement ab der Saison 2024 an. Bereits damals wurde Ligier als wahrscheinlichste Chassis-Variante gehandelt. Vier LMP2-Fabrikanten sind derzeit auf dem Markt vertreten und haben somit die offizielle Lizenz, um die Chassis-Grundlagen für LMP2-Prototypen zu liefern. Während die anderen drei Hersteller bereits LMDh-Programme fixiert haben, fehlte bisher lediglich noch ein Engagement von Ligier.

BMW, das am Montag mit dem M Hybrid V8 sein Chassis präsentierte, arbeitet in der neuen Endurance-Top-Kategorie mit Dallara zusammen, genauso wie Cadillac. Porsche plant sein LMDh-Programm mit Multimatic und der Acura-Wagen basiert auf einem Oreca-Chassis.

Ligier war in der Vergangenheit im Motorsport vor allem durch den JS P217 in diversen LMP2-Kategorien vertreten. Das diesjährige LMP2-Feld bei den 24 Stunden von Le Mans besteht allerdings beinahe ausschließlich aus aus Oreca-07-Protoypen. Mit dem Entry von CD-Sport befindet sich in der 27 Fahrzeuge umfassenden Klasse nur ein einziger Ligier auf der Starterliste.