Das erste Nachtqualifying ist für einige Piloten die letzte Chance die zur Rennteilnahme benötigten fünf Runden in der Nacht zu absolvieren. Das sorgt oft für ein wenig Hektik. Genau das wurde Roberto Gonzalez vom Dragonspeed-Boliden #31 zum Verhängnis. Nach einem Dreher fuhr er dem Toyota #7 in den Weg, was zum Unfall der beiden provisorischen Polesittern führte.

Weil auch die erste von drei Qualifikation in Le Mans unglaublich wichtig ist, begannen die Piloten verhalten, zumal in der Passage um Arnage noch ein paar feuchte Stellen gemeldet wurden. Nach zwei Runden zum warm werden legte SMP Racing eine erste Messlatte mit 3:17.633 Minuten. Im vergangenen Jahr war die beste Zeit der Werkstoyota nur etwas über zwei Sekunden besser.

Auch in den anderen Klassen wurden die Bestzeiten des Trainings schon in den ersten Minuten deutlich unterboten. Die Führung von SMP Racing hielt jedoch nicht lange an, denn Kamui Kobayashi setzte nach der Bestzeit im Training auch zu Beginn der Qualifikation die schnellste Runde. Nach nur 25 Minuten wurde das Training zum ersten Mal unterbrochen.

Vier Minuten lang wurde Full-Course-Yellow ausgerufen und die Zeitenjagd verzögert, weil Oliver Gavin in der Corvette #64 Probleme hatte. Kurz darauf folgte die nächste Unterbrechung, weil der LMP1-Dragonspeed-Bolide #10 Getriebeprobleme hatte und deshalb in der ersten Schikane der Mulsanne-Geraden in die Auslaufzone musste.

Kurz nach der Halbzeit kollidierten der Toyota Nummer 7 von Mike Conway und der Dragonspeed-LMP2-Bolide #31 mit Roberto Gonzalez am Steuer in der letzten Schikane, nachdem Gonzalez sich gedreht hatte und dem Toyota in den Weg fuhr. Conway war gerade auf einer sehr starken Runde, als sowohl die Zeit als auch das Auto zerstört wurden. Aufgrund der vielen Trümmerteile wurde erneut eine Full-Course-Yellow ausgerufen.

Wenige Minuten nachdem die Strecke wieder freigegeben wurde, gab es schon die nächste Unterbrechung der Zeitenjagd. Olivier Pla verlor in den Porschekurven seinen Chip Ganassi Ford und schlug in die Reifenstapel ein. Damit war für sein Auto das Qualifying vorbei. Eine Überraschung gab es bei Dragonspeed. Nur wenige Minuten nach dem Unfall mit dem Toyota #7 konnte Pastor Maldonado mit dem #31 Dragonspeed wieder rausfahren.

Nur Fernando Alonso im Toyota #8 konnte in den letzten Minuten eine Verbesserung erzielen. Er schob sich auf Platz vier. In der LM GTE Pro veränderte sich das Klassement noch einmal komplett als Harry Tincknell im Ford GT die Spitze knapp vor Nick Tandy im Porsche 911 RSR #93 übernahm.

Toyota setzte in der LMP1 die Bestzeit, aber nicht mit dem erwartet großen Vorsprung. Dragonspeed hielt die provisorische Pole Position in der LMP2, während sich Ford Chip Ganassi Racing und Dempsey-Proton Racing die vorläufigen Spitzenpositionen unter sich aufteilten.

LMP1 Klasse Team Fahrzeug Zeit
01 Toyota Gazoo Racing #7 Toyota TS050 - Hybrid 3:17.161
02 SMP Racing #17 Rebellion R13 - Gibson 3:17.633
03 Rebellion Racing #3 BR Engineering BR1 - Gibson 3:20.200
04 Toyota Gazoo Racing #8 Toyota TS050 - Hybrid 3:20.205
05 Dragonspeed #10 BR Engineering BR1 - Gibson 3:20.327
LMP2 Klasse Team Fahrzeug Zeit
01 Dragonspeed #31 Oreca 07 - Gibson 3:26.804
02 Signatech Alpine Matmut #36 Oreca 07 - Gibson 3:26.935
03 United Autosports #22 Aurus 01 - Gibson 3:27.338
04 IDEC Sport #48 Oreca 07 - Gibson 3:27.847
05 Duqueine Engineering #30 Alpine A470 - Gibson 3:28.653
LM GTE Pro Team Fahrzeug Zeit
01 Ford Chip Ganassi Team UK #67 Ford GT 3:49.530
02 Porsche GT Team #93 Porsche 911 RSR 3:49.558
03 Aston Martin Racing #97 Aston Martin Vantage AMR 3:50.037
04 Porsche GT Team #91 Porsche 911 RSR 3:50.111
05 Porsche GT Team #94 Porsche 911 RSR 3:50.278
LM GTE Am Team Fahrzeug Zeit
01 Dempsey-Proton Racing #88 Porsche 911 RSR 3:52.454
02 Team Project 1 Porsche 911 RSR 3:52.750
03 Dempsey-Proton Racing #77 Porsche 911 RSR 3:53.474
04 Aston Martin Racing #98 Aston Martin Vantage 3:53.530
05 Spirit of Race #54 Ferrari 488 GTE 3:53.793